Die Mosel bekommt Verstärkung: Dirk verlässt Niepoort!

Dirk Niepoort & Philipp Kettern - FIO

Die zwei FIO Köpfe: Dirk van der Niepoort & Philipp Kettern

(NM+PT) Ok Freunde, festhalten: Dirk van der Niepoort verlässt eines der Kultweingüter Portugals, sein Familienweingut Niepoort und gründet zusammen mit Philipp Kettern das Projekt FIO an der Mittelmosel, wie Philipp Kettern telefonisch bestätigt. Dirks Sohn Daniel (24) wird auch involviert sein.

Das Weingut Niepoort aus Vila Nova de Gaia, die Quinta de Nápoles und Quinta do Carril werden weiterhin von Dirks Mutter Ingrid Niepoort und Schwester Verena weitergeführt. Auch Dirks Erstwohnsitz wird weiterhin in Porto bleiben, aber sein vinophiler Fokus wird sich von nun an auf den Mosel Riesling richten.

FIO, der verbindene Faden

FIO bedeutet „Faden“ auf portugiesisch. Seit 2012 verbindet ein besonderer Faden Dirk van der Niepoort und Philipp Kettern miteinander: In diesem Jahr schufen sie erstmalig den Mosel Riesling namens FIO als Gemeinschaftsprojekt. Spontan vergoren, zwei Jahre ohne Weiterlesen

Unvergessliche Sternstunden mit Markus Molitor

…dem inoffiziellen deutschen Meister im Wein-5-Kampf.

Sternstunde mit Markus Molitor

Gutes Timing unsererseits. Seit vorletzter Woche rummelt es gewaltig um das Weingut Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen. Nicht weniger als 3x hat Robert Parker Stephan Reinhardt für den Wine Advocat die magischen 100 Punkte für 3 *** Auslesen aus dem Hause Molitor vergeben. Dazu etliche weitere 98/97/96 Punkte für Weine aus der 2013er Kollektion des umtriebigen Mannes von der Mittelmosel. So etwas gab es im Deutschland weit noch nie.

Leider beinhaltet unsere Probe keine der 3 100 Punkte *** Auslesen aus 2013, dafür aber ein Äquivalent aus 2012. Doch bevor wir im Detail auf die genialen Weine des Hauses eingehen, muss man einfach noch einige Wort über die Person, das Weingut und „the Brain“ Markus Molitor verlieren. Nüchtern und von außen betrachtet ist Markus Molitor schichtweg wahnsinnig. Mit welcher Leidenschaft, Passion und welchem Qualitätsanspruch er jedes Jahr bis zu 65 verschiedene Weine aus 14 Lagen der Mosel und Saar (!) vinifiziert, grenzt schon an vinophilen Wahnsinn und unterstreicht damit die Ausnahmestellung dieses Weingutes. Zu dem kann man die Aussage „inoffizieller deutscher Meister im Wein-5-Kampf“ durchaus für bare Münze nehmen: In allen 5 „Kategorien“ die Markus Molitor bedient (trockener Riesling, feinherber Riesling, fruchtsüßer Riesling, Spätburgunder und Weißburgunder) holte er in verschiedenen deutschen Wein-Wettbewerben den ersten Platz. Auch das sollte ihm niemand so schnell nachmachen.

Markus kann nicht nur Riesling!

Auf den klassischen und unaufgeregten Etiketten des Weingutes findet man an Hand der Anzahl der Sterne (*) eine Steigerung der Qualität bei Steigerung der Anzahl der Sterne wieder. Beim Riesling indiziert zusätzlich noch die Kapselfarbe die Geschmacksrichtung des Weines: Weiß steht für Trocken, Grün-Grau für Feinherb und Gold für Fruchtsüß. Auf halbtrocken wird dankender Weiße gänzlich verzichtet. Unsere Sternstunden bestanden aus den folgenden Weinen: Weiterlesen

#Winewichteln: Mosel – Süßer die Gläser nie klangen…

(PT) Unser Winewichteln lernt laufen: Mit Freude sehen wir, wie aus der winewichteln facebook Gruppe heraus Weinfreunde bei lokalen Verkostungen persönlich zusammen kommen, die Leidenschaft Wein teilen und dabei auch neue Freundschaften entstehen – was kann man sich denn Schöneres wünschen?

winewichteln header #winewichteln

Solche Weinrunden sind nun bereits in verschiedenen Städten wie Hamburg, München, Köln, Berlin (juhuu diesen Samstag!) und auch an der wunderschönen Mosel enstanden.

Gerne veröffentlichen wir hier den Gastbeitrag von Katharina Okfen über das Treffen an der Mosel:

Süßer die Gläser nie klangen…
…als bei der 1. offiziellen WineWichteln-Verkostung an der Mosel

O Du Fröhliche!
Voller Spannung, Vorfreude, Neugier und Ungeduld saß ich kurz vor Weihnachten wieder wie ein kleines Mädchen vor dem Überraschungs-Ei, das in Form eines Weinpakets aus Berlin den Weg an die Mosel gefunden hatte. Neben einem netten Weihnachtsbrief war darin ein französischer Weißwein enthalten – und weiter stieg die Spannung, die Vorfreude, Neugier und Ungeduld auf die Verkostung meines Geschenks. Weihnachten stellte eigentlich Anlass genug dar, den Wein in großer Familienrunde zum Essen zu servieren, allerdings war die Menü- und Weinauswahl bereits durchgeplant und so musste das Vorhaben wegen eines sonst drohenden Nervenzusammenbruchs seitens der Köchin wieder verworfen werden.

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Lasst uns froh und munter sein…
Neugier und Ungeduld vertrieben auch schnell den Gedanken, den Wein bis Ostern, Pfingsten oder einem anderen kommenden Feiertag zu horten. Ich startete also einen Rundruf im WineWichteln-Freundeskreis aus Maring-Noviand (im kleinen Moselort gab es tatsächlich 4 Teilnehmer!) und schlug einen gemeinsamen, gemütlichen Verkostungsabend der Wichtel-Weine bei mir zu Hause vor. Dabei kam die Idee auf, die ganze Aktion über mein Wohnzimmer hinaus auszuweiten und nicht nur Wichtel aus unserem Heimatort, sondern von der ganzen Mosel einzuladen.

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Ihr Kinderlein kommet…
Gesagt, getan – #WineWichteln: Ihr Moselaner kommet, oh kommet doch all! Die Spannung stieg: würde sich überhaupt jemand beteiligen wollen? Die Vorfreude siegte: die Resonanz auf den Post war überwältigend. Sie überstieg bei Weitem die verfügbaren Sitzmöglichkeiten in meinem Wohnzimmer. Schnell wurde eine wunderschöne Location gefunden, die sich bereit erklärte, uns Wichtel aufzunehmen und kulinarisch zu verwöhnen: das Restaurant Weiterlesen

Fünf JAHRE Drunkenmonday Weinblog 5/5: Ihr, wir und alle anderen.

Drunkenmonday in Persona: Paul (links) und Nico (rechts)

(NM+PT) Ende November 2014 gab es seit längerer Zeit wieder einmal eine 3 Tägige Vereinigung der beiden Drunkenmonday Sektoren Berlin (Paul) und Giessen (Nico) in Berlin. Die Abende wurde gewinnbringend genutzt um selbstredend gute Weine zu probieren, angesagte Lokationen zu besuchen und in geselligen Runden unsere Leidenschaft zu zelebrieren: guter Wein. Weiterlesen

Sommer, Sonne, Draußen, Warm, Schön, Herrlich -> Riesling

2013 Franzen "der Sommer war sehr groß" Riesling

(NM) Mit dem Riesling „Der Sommer war sehr groß“ vinifizieren Angelina und Kilian Franzen (mittlerweile sind sie nicht nur mit dem Bremmer Calmont, sondern auch miteinander verheiratet) jedes Jahr neben dem Riesling „von den Terrassen“ von Mathias Knebel einen meiner „bis 12€“ Lieblings Rieslinge der Mosel. Nach dem sich der Hochsommer glücklicherweise ein wenig aus Deutschland zurückgezogen hat, lässt es sich auch wieder in der Sonne mit einem frischen Glas Riesling auf Terrasse, Balkon oder Garten aushalten. Und genau dort liegt auch das Einzugsgebiet dieses Weines: Draußen! Da aktuell ja an jeder Ecke wieder mit dem perfekten Sommer-Wein geworben wird, werfe ich heute einmal den 2013er Franzen Riesling „Der Sommer war sehr groß“ als den ultimativen „Draußen-Wein“ ins Rennen. Warum? Weil er es ist! Weiterlesen

Retro Riesling: 1896 Carl Loewen

2012 Carl Loewen 1896 Riesling

(NM) Im Jahr 2012 entschlossen sich Karl Josef und Christopher Loewen, die Denker und Macher hinter dem Weingut Carl Loewen, ein ganz besonderes und außergewöhnliches Riesling-Projekt zu starten. Basierend auf ihren 1896 gepflanzten Riesling Reben im Maximin Herrenberg keimte die Idee, einen Riesling wie in der Zeit der Reb-Bepflanzung gegen Ende des 19. Jahrhunderts herum zu vinifizieren. Eine alte Korb-Presse aus den 60ern wurde gekauft und sich über die Weinbereitung zu dieser Zeit schlau gemacht. Christopher Loewen, zu Zeit noch in Geisenheim an der FH, übernahm die Umsetzung des Projektes. Für das gesamte Weingut begann eine aufregende Zeit. Weiterlesen

Free Climbing am Calmont: 2011er Rieslinge vom Weingut Franzen / Terrassenmosel

Imposant: Der Bremmer Calmont

(NM) Was Kilian Franzen und Freundin Angelina Lenz samt Lese-Team jedes Jahr in dem Bremmer Calmont an Extrem-Sport leisten, ist auch für Mosel-Steillagen Winzer nicht alltäglich. Die beiden wurden buchstäblich von jetzt auf heute in den Job der Berg-Bezwingers geworfen und haben seit 2010 nach einem schweren Schicksalsschlag das Ruder des Weingutes Franzen in der Hand. Ich konnte die beiden ausgesprochen sympathischen Jungwinzer (das sind für mich alle, die jünger sind wie ich) und ihre Weine auf der WineVibes Vol.5 Anfang März in München das erste Mal kennenlernen. Ob die initiale Euphorie über ihre Weine aus den Lagen Bremmer Calmont und Neefer Frauenberg auch in der Montäglichen Drunkenmonday Runde bestätigt wurde, darf nun im folgenden Artikel nachgelesen werden.

Steil, steiler, Bremmer Calmont

Auf insgesamt 9,3 Hektar Reben bewirtschaftet das Weingut Franzen aus Bremm neben überwiegend Riesling auch etwas Elbling, Weissburgunder und Chardonnay. Die zwei Toplagen des Hauses sind Neefer Frauenberg und der besagte Bremmer Calmont, seines Zeichens mit über 65° Steigung (im Durchschnitt) steilster Weinberg Europas. Weiterlesen

Keine Tradition, etwas Revolution und wenig Manipulation: Deutsche „Orange Wines“

(NM) Mir geht dieses sporadische „Orange Wine“ heruntermachen in Deutschen Weinkreisen ehrlich gesagt ganz schon auf den Zeiger. „Schmeckt wie Dreck“, „Unsaubere Weine“, „Eldorado der Weinfehler“ wird hier fröhlich über ein Kann geschert. Doch dabei gibt es für diese „Orange Wine“ Geschichte überhaupt keine klare Definition, keine gemeinsame Grundlage für „das braucht kein Mensch“. Oft wird das Thema Naturwein und Orange Wine einfach zusammen abgefrühstückt. Doch hinter dem einen steht eine Philosophie (Naturwein: Biodynamie im Weinberg + wenig/kein Schwefel + weglassen sämtlicher Hilfsmittel zur Klärung/Schönung etc.), im anderen Fall eine Weinbereitungsmethode (Orange Wine: Maischegärung bei Weißweinen).

Ich möchte jetzt auch nicht in das Pro und Contra Naturwein, Orange Wine und Konsorten abdriften. Nur so viel: Sicher gibt es Winzer die diese Ansätze/Methoden nicht so gut umsetzen wie andere. Sicher gibt es Naturweine und Orange Wines, die aromatisch dem Ottonormal Weintrinker die Fußnägel zum hochrollen animieren. Das ist unbestritten und steht auch hier nicht zur Debatte. Doch das eigentliche Ziel des maischevergorenen Weißweines (gerne auch Orange Wine) ist es, durch den längeren Kontakt mit den Traubenschalen und Kernen (und den in ihnen vorhanden Tanninen) eine Erweiterung des Aromen- und Geschmacks-Spektrums hervorzurufen. So simpel das auch klingen mag. Dafür sind weder Koalitionen mit den Herrn Steiners Theorien notwendig, noch spielt der heilige Schwefel hier eine übergeordnete Rolle.

Die Herangehensweise um Tannine in den Weißwein zu bekommen, kann relativ unterschiedlich sein. Die Vorstufe der Maischegärung wäre die Maischestandzeit. Hier wird der Most mit Kernen und Schalen für einige Tage „ziehen“ gelassen. Diese Technik ist aber für Weißweine in der heutigen Zeit nicht wirklich ungewöhnlich oder neu. Betriebe wie zum Beispiel Koehler-Ruprecht wenden diese Methode schon seit Jahren erfolgreich an. Es verleiht den Weinen mehr Struktur und Tiefe, ohne aber an den typischen Aromen Entwicklungen der Traube – geprägt durch das „Terroir“ – zu kratzen. Durch entsprechende Kühlung wird verhindert, dass die Maische die alkoholische Gärung beginnt. Um bei einer längeren Maischestandzeit (auch Mazeration genannt) die Oxidation mit Sauerstoff zu verhindern, kann die Maische mit Hilfe eines Gases (welches schwerer als Sauerstoff sein muss) oder z.B. Trockeneis „verschlossen“ werden. Um aber so viel Farbe und Tannin wie möglich aus den Beerenschalen zu lösen, können auch Weißweine eine Maischegärung durchlaufen. Da auch die Schalen von Weißweintrauben nicht wirklich „weiß“ sind, kommt es bei dieser Methode zu den berühmten orangefarbenen Weinen – Orange Wines – ein umstrittener Mythos ist geboren.

In den letzten zwei Jahrzehnten lag das Epizentrum des Orange Wines im italienischen Nordosten, genauer gesagt im Collio, an der Grenze zu Kroatien. Hier vinifizieren Winzer wie Stanko Radikon oder Josko Gravner einzigartige orangene Weißweine. Doch seit kurzem scheuen auch deutsche Winzer nicht, sich an diese Themengebiet heranzuwagen. Ich habe lange gebraucht, diese teilweise versteckten Schätzchen in Deutschland aufzutreiben. Die wenigsten Weine stehen offiziell auf den Weinkarten der Güter. Hier war wirklich der Jäger und Sammler Trieb gefragt. Als Bonus-Gast an diesem Abend hatten wir Jörn Goziewski, seines Zeichens Kellermeister beim Weingut Ankermühle am Tisch. Er brachte gleich 3 außergewöhnliche Rieslinge mit. Nun also „Vorhang auf“, zur ersten deutschen (mehr oder weniger) Orange Wine Probe. Weiterlesen

Horizont erweitern? 2010 Günther Steinmetz Kestener Herrenberg Pinot Noir „unfiltriert“

2010 Günther Steinmetz Pinot Noir Herrenberg Unfiltriert

(NM) Stefan Steinmetz – diesen Namen sollte man sich merken. Stefan ist für die Weinbereitung in dem Weingut Günther Steinmetz in Brauneberg an der Mosel zuständig. „Kennengelernt“ habe ich Stefan über Facebook. Früher waren die Winzer nur über einen persönlichen Besuch auf dem Weingut oder über Messen kennenzulernen, heute reicht eine einfache Freundesanfrage und der Initialkontakt ist hergestellt. Auf Facebook wurde sich dann in meinen vertrauten Wein-Communities ausgesprochen positiv über die Weine von Stefan ausgelassen – nein, es wurde eigentlich durchweg begeistert davon geschwärmt! Als ausgesprochen neugieriges Individuum gab es für mich nur eine logische Aktion: Ich musste die Weine des Weingutes Günther Steinmetz einmal zu probieren. Heute widme ich mit nur einem Wein von Stefan. Dem 2010 Günther Steinmetz Herrenberg Pinot Noir „unfiltriert“. Weiterlesen

2011 Knebel Riesling Uhlen -R-

2011 Knebel Riesling Uhlen -R-
(NM) Ich mag die Weine von Knebel. Sehr sogar. Der Riesling „von den Terrassen“ gehört Jahr für Jahr zu meinen Lieblingen unter der 10€ Marke. Die Lagen Rieslinge aus Uhlen oder Röttgen (egal ob „geschmacklich trocken“ oder „süß“) gehören oft zu dem Besten, was die Mosel in diesem Bereich zu bieten hat. Im Jahr 2011 produzierte Matthias Knebel neben dem „normalen“ Uhlen auch eine „R“ Version. „R“ steht hier nicht für Reserve, Rasur oder Rettich, sondern für „Reinhard“ – Matthias Vater, welcher 2004 verstarb. Der Wein ist sozusagen eine Hommage an Reinhard Knebel, vinifiziert in seinem Stil, welcher bis 2003 das Weingut prägte. Weiterlesen

Ein Rückblick: WineVibes Vol.2 – oder: Wenn der Winzer mit dem Kunden tanzt

WineVibes Vol.2 - die Winzer

(NM) Für mich als (angehender ex) DJ und bekennendem Wein-Enthusiast gibt es nicht schöneres wie seinen beiden großen Vorlieben an einem Abend zu begegnen: Wein und Musik. Genauer gesagt: viel Wein und laute Musik. Noch genauer: viel guter Wein und laute, elektronisch angehauchte Musik. So geschehen am Abend des 18. Februar 2012, in den Hallen der Ars24 Studios in München auf der WineVibes Vol.2!

Das ich als DJ keinen großen Rave bis um 10 Uhr morgens erwarten konnte war klar. Das Publikum war bunt gemischt. Junge Winzer trafen auf junges, weininteressiertes Publikum, ältere Winzer auf etwas ältere, belesenere Semester und umgekehrt. Alle hatten an diesem Abend eins gemeinsam: Viel Spaß! Die Musik wurde von meinen beiden DJ Kollegen (Michael Reinboth und Pierre Schrader) und mir für Club Verhältnisse bewusst recht locker gewählt. Da verlief sich schon mal Pink Floyd’s „Another brick in the wall“ in einen 4/4 Takt oder „The Sound of Silence“ groovte in der Version von Duptribe aus den Boxen. Dank der unglaublich filigranen und leichten Weingläser von Zalto (Denk’Art Universal!) konnte auch locker mit Glas in der Hand getanzt werden. Schön!

Es geht hier um den Wein!

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Großer Riesling von der Terrassenmosel – Weingut Knebel

Winninger Röttgen(NM) Das Weingut Knebel aus Winningen an der Terrassenmosel besuchte Drunkenmonday das erste Mal im verschneiten Januar in 2010. Vor Ort zeigte uns Matthias Knebel damals seine Rieslinge aus dem Jahrgang 2008. Um 9.30 Uhr morgens probierten wir das gesamte Sortiment bis hoch zur sensationellen Beerenauslese aus dem Winninger Uhlen. Schöner konnte man einen Tag nicht starten. Doch heute werfen nur einen kleinen Blick auf den Jahrgang 2008 des Weinguts Knebel. Unsere heutige Probe besteht primär aus Rieslingen des Jahrgangs 2010. Welche großartige Tropfen Matthias und seine Mutter Beate Knebel dort in die Flasche bekommen hat – dazu später mehr.

Das Weingut Knebel gibt es in seiner heutigen Form seit 1990. Auf 7ha Steillagen bewirtschaftet Matthias Knebel zusammen mit seiner Mutter Beate bis auf etwas Weißburgunder ausschließlich Riesling. Das Wort „Respekt“ steht ganz weit vorne im Umgang mit dem Wein. Respekt gegenüber dem Weinberg, den Reben, der Traube und letztendlich dem Wein. Durch möglichst geringe Eingriffe in der Weinbereitung und nahe am Naturweingedanken werden die Eigenheiten jeden Jahrgangs nahezu 1:1 durch die Traube in die Flasche gebracht. Durch die Gärung mit Hefen aus Weinberg und Keller und den Verzicht auf Entsäuerung und Schönungsmittel, entstehen jedes Jahr faszinierende Weine, welche Ausdrucksstark den Jahrgang und die Lage repräsentieren. Weiterlesen

Der neue Prototyp des Mosel Kabinetts? 2010 Immich Batterieberg Riesling C.A.I.

2010 Immich Batterieberg Riesling C.A.I.

(NM) Mosel Riesling ist und bleibt das Aushängeschild des rest/edelsüßen Deutschen Weins in aller Welt. Keine andere Region hat in dieser Spielart des Rieslings im Ausland die Nase weit vorn. Egal ob Prüm, Haart, Christoffel oder Haag, der „non German“-Weintrinker liebt das leichte und restsüße Mosel Kabinettchen ebenso wie mächtige Auslesen oder noch höher konzentriertes Ambrosia. Viele Winzer verkaufen ihre süßen Weine primär nur noch über den Export, da es kaum noch einen Markt für „das süße Zeug“ in Deutschland gibt. Trocken mag es der Deutsche. Und knackig bitte. Oft ein Wiederspruch zum „restsüßen Riesling Kabinettchen“ von der Mosel. Doch nicht immer. Weiterlesen

Nachgefragt @drunkenmonday.de: 13 Fragen/Aussagen an, von und mit Gernot Kollmann

Germot Kollmann in der Steillage - Weingut Immich Batterieberg

(PT) Mittwoch ist Nachgefragt @drunkenmonday Tag.
Heute dürfen wir euch sogar ein Geburtstagskind vorstellen: Gernot Kollmann vom Weingut Immich Batterieberg.

Gernot Kollmann - Weingut Immich Batterieberg

Gernot Kollmann ist maßgeblich für die mit dem 2009er Jahrgang eingeleitete Renaissance des Weinguts Immich Batterieberg in Enkirch (Mittelmosel) verantwortlich. Dies ist auch nicht verwunderlich: Weiterlesen

Viel Wein, wenig Alkohol – Riesling Kabinett 2009

Riesling Kabinett(JR) Rieslinge mit dem gesetzlich festgelegten Prädikat „Kabinett“ sind weltweit etwas Einzigartiges. Ohne Alkoholeskapaden und ausladende Opulenz gewinnen sie durch Feinsinnigkeit, verführerische Frucht und Eleganz. Traditionell stammen Kabinettweine aus den eher nördlichen, oft steinigen Schieferhängen an Nahe, Mosel, Saar, Ruwer sowie dem Rheingau. Internationale Konkurrenz? Die ist rar gesät und muss in Bezug auf Finesse und Balance oft passen. Auch preislich gesehen machen Kabinettweine viel Spaß. In unserer regulären Montagsprobe haben wir uns daher einige Kandidaten des Jahrgangs 2009 und einen Ausreißer etwas näher angeschaut. Weiterlesen

Weinrallye #45: Andreas Durst – Entspannter Wein für einen entspannten Sonntagnachmittag.

Egon Müller Scharzhofberg

Gastbeitrag von Andreas Durst zur Weinrallye #45

Den 89er Scharzhofberger Spätlese habe ich mal bei einem Wuppertaler Weinhändler zusammen mit 5 anderen Botteln gekauft. Noch eine 89er, zwei 90 Spätlesen, eine 90er Spätlese Versteigerung und eine Wehlener Sonnenuhr Spätlese Versteigerung von J.J. Prüm. Alle zusammen für 150€ . Fair ist anders. Billig ist so.

Die 89er ist kein überdrüber Wein. Weiterlesen

Weinrallye #43: Vollenweiders Riesling Spätlese in voller Pracht!

Vollenweider Riesing Spätlesen(NM) Ein wunderbares Thema hat sich Ralf Kaiser a.k.a. „der Weinkaiser“ hier zur Weinrallye #43 ausgedacht: Riesling Spätlese. So wunderbar, das ich mich sehr schwer getan habe, die Weine für diese Veranstaltung heraus zu suchen. Da steht man nun im Keller, lässt sich vom Anblick der Flaschen augenscheinlich inspirieren, öffnet im Moment später Cellertracker.com, filtert nach Riesling Spätlese und wirft seine ursprüngliche Planung wieder komplett über den Haufen. Nach einigen schlaflosen Nächten habe ich mich dann für folgendes LineUp entschieden:

2007, 2008 und 2009 Weingut Vollenweider Wolfer Goldgrube Riesling Spätlese Goldkapsel aus der 0.375 Liter Flasche.

Daniel Vollenweider bewirtschaftet auf 4 Hektar 100% Riesling. Erst im Jahr 2000 entdeckte der gebürtige Schweitzer die nicht flurbereinigte Lage „Goldgrube“ in dem kleinem Ort Wolf, bestockt mit wurzelechten, uralten Reben. Vom Riesling-Fieber gepackt produzierte er im ersten Jahr gerade einmal 3500 Flaschen. Heute beläuft sich die Produktion auf ca. 25.000 Flaschen, 90% davon wird ins Ausland exportiert. Im Jahr 2003 wurde er vom Gault Millau als „Aufsteiger des Jahres“ gefeiert, inzwischen wird er dort mit 4 Trauben geführt und gehört somit zu Spitzenweingüter Deutschlands. Auf Grund des hohen Exportanteils seiner Weine sind Daniel Vollenweiders Rieslinge hier zu Lande nicht sehr einfach zu finden bzw. bekannt, obwohl gerade seine BAs und TBAs oft zu den besten gehören, was die Mosel zu bieten hat. Weiterlesen

Trüb, trocken, 16.5 % Alkohol ?! – Riesling – Uhlen – Heymann Löwenstein

1989 Heymann-Löwenstein Riesling Beerenauslese trocken(PT & NM) Zeiten ändern sich, Weinstile ändern sich, Weinmachen ändert sich. Wahrscheinlich wäre heute dieser Wein aus diesem Weingut gar nicht mehr vorstellbar. Die Rede ist von einem Wein, der damals wie heute viel Kopfschütteln, Skepsis, Verwunderung und Neugier auslöst. Das Weingut Heymann-Löwenstein erzeugte 1989 einen trockenen Riesling, genauer gesagt eine trockene Riesling Beerenauslese aus der Lage Winninger Uhlen. Die damals noch in dem Weingut eingesetzten Reinzuchthefen wandelten nahezu den kompletten Zucker in Alkohol um. Am Ende entstand ein Wein mit entspannten 16.5% Alkohol. Nicht nur an der Mosel heutzutage quasi undenkbar. Eine Flasche dieses Unikates zu ergattern war durchaus mit Kosten und Mühen verbunden. Aus diesem Grund ist es selbstverständlich, dieses einmalige Weinerlebnis hier mit euch zu teilen.

Alleine die Farbe spricht Bände: Weiterlesen

Nachgefragt @drunkenmonday.de: 13 Fragen/Aussagen an, von und mit Reinhard Löwenstein

Die Heymann-Löwenstein's

(NM) Mittwoch ist Nachgefragt @drunkenmonday Tag.

Nachdem letzte Woche Rainer Trüby uns sehr kreativ und amüsant Rede und Antwort stand, haben wir heute eine der großen Winzerpersönlichkeiten Deutschlands am Start: Den Terroiristen Reinhard Löwenstein! Zusammen mit seiner Frau Cornelia Heymann-Löwenstein sind sie das DreamTeam hinter dem Winninger Spitzenweingut Heymann-Löwenstein. Reinhard ist einer der großen Querdenker und Kreativköpfe der deutschen Weinszene. Neben seiner begnadeten „Kunst“ mit Rieslingtrauben die Vielfältigkeit der Winninger Schieferformationen in ihrer schönsten Form in die Flasche zu bekommen, ist Reinhard Löwenstein auch Autor des Buches: Terroir – Weinkultur und Weingenuss in einer globalen Welt. Ein Referenzwerk in Sachen Terroirismus. Interessant auch der Artikel zu dem Besuch von Drunkenmonday auf dem Weingut.

Hier nun seine Antworten und Aussagen aus unserer „Nachgefragt @drunkenmonday“ Rubrik.

Wie immer die Spielregeln: Unsere Vorlage in normal, Reinhards Antwort in fett:

1.) Trinkt mehr Weiterlesen

Soll man so was trinken? Reifer Riesling: 1998 Kabinett halbtrocken Jos. Christoffel jr. Ürziger Würzgarten

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Der Ürziger Würzgarten fotografiert von Thomas Günther / weinverkostungen.de

(PT) Wer kennt das nicht: Nach einer längeren Probe ist der Gaumen schon etwas müde um den nächsten „noch größer“ „noch doller“ usw. Wein zu genießen – was gibt es da erfrischenderes, als ein Kabinettchen von der Mosel, vor allem wenn dieses gerade auf dem Punkt ist?

Ebensolch einen Tropfen hatten wir zwischen den Jahren ins Glas bekommen: Der 1998er Ürziger Würzgarten Kabinett Halbtrocken (Riesling selbstredend) des Weinguts Jos. Christoffel jr. – einigen auch noch bekannt unter Weingut Christoffel-Prüm. Jetzt klingelt es wahrscheinlich: Ja der Name verweist auf Weiterlesen

Deutscher Pinot bis 10€ – Top oder Flop?

16x Pinot Noir bis 10€ aus Deutschland(JR) Der Handel lebt von Lügen und Illusionen. Überzeugende Spätburgunder aus deutschen Landen im unteren Preissegment zu finden, bleibt trotz aller Werbeversprechen eine Herausforderung. Diese anspruchsvolle Traubensorte mit ihrer dünnen Schale stellt hohe Ansprüche an die Winzer. Was geht da bis ca. 10.- € die Flasche? Oder sollte man als Weinliebhaber ganz die Finger davon lassen und lieber was „ordentliches“ kaufen? Wieder diese Fragen. Ein Abend, zehn Weinkenner und 16 verschiedene Weine brachten Antworten und manche Überraschung.

Um objektiv zu bleiben, wurden alle Weine blind in zufälliger Reihenfolge verkostet. Jeder Teilnehmer erstellte während der Probe sein individuelles Ranking von Platz 1 bis 16. Es herrschte zudem „Redeverbot“ in Bezug auf die Weine, um eine gegenseitige Beeinflussung auszuschließen. Am Ende wurden die Einzelbewertungen aufsummiert und zusammen mit dem Gesamtergebnis besprochen. Die Summen der Einzelplatzierungen sind in Klammern angegeben. Zehn mal Platz 1 würde also die Traumbewertung (10), zehn mal Platz 16 die Rote Laterne (160) ergeben.

Top Five

Platz 1: Weiterlesen

Weiser Künstler Enkircher Ellergrub Riesling Beerenauslese 2005

2005 Weiser Enkirchner Ellergrub Riesling Beerenauslese (PT) Es gibt sie noch, Winzer deren Weine trotz ihrer Singularität in der „Wein – Öffentlichkeit“ kaum bis gar nicht vorhanden sind – oder läuft euch die Enkirchner Lage Ellergrub des öftern über den Weg?

Enkirch? Wo zur Hölle ist das überhaupt? Mosel.
Mittelmosel, von Traben Trarbach aus ca. 4 km die Mosel abwärts um genau zu sein.

Dieser Abschnitt der Mittelmosel wird von dem „Klitzekleinen Ring“ repräsentiert, bei dem nicht nur die Weiser Künstlers Mitglieder sind, sondern auch weitere mehr oder weniger „Hidden Champions“ wie Vollenweider, Martin Müllen (siehe auch: Zu Besuch bei Martin Müllen) und Melsheimer.

Zurück zur Enkirchner Ellergrub: Sie bildet das Herzstück des 2005 von Konstatin Weiser und Alexandra Künstler gegründetem Weingut. Mit Risikobereitschaft, Passion und viel Enthusiasmus gehen die beiden ans Werk – muß man auch, wenn man sich die Beschaffenheit der Ellergrub vor Augen führt:
Auf kleinen und mittelgroßen Terassen von blauem Devonschiefer in Steilstlage wachsen bis zu 100 Jahre, wurzelechte Reben.

Weiser Künstlers bringen es auf den Punkt: Weiterlesen

Wein Spot: Die beliebtesten Drunkenmonday Weinblog Beiträge im August

Wie im Juni das erste mal geschehen, haben wir hier die am häufigsten gelesenen Artikel des August zusammen gestellt.

Überraschenderweise führt der Schraubverschluß Artikel die Rangliste an – was uns persönlich sehr freut, ist das der Artikel über Peter Kühn’s eigenständige Weine aus dem Doosberg anscheinend einen Nerv getroffen hat.

Viel Spass beim Stöbern:

1. Ein Bild – 1000 Worte: Schraubverschluss als Allheilmittel?

2. Bitte weitersagen: 2009er Rieslinge vom Weingut Pfirmann /Pfalz.

3. Riesling to the roots: 2001-2008 P.J. Kühn Doosberg „3 Trauben“ Vertikale

4. Weinwelt Riesling Preis 2010 – Entdeckung des Jahres: Winzerhof Thörle – Riesling des Jahres: Bassermann Jordan – Kollektion des Jahres: Rings

5. Lebt er noch? 1994 José Maria da Fonseca Periquita Classico

6. Zwei mal 1991er Reserva aus dem Ribera del Duero

7. Hochmoselübergang – kann der Wahnsinn noch gestoppt werden? Inkl. Videobeitrag von Hugh Johnson und Stuart Pigott

8. Domain Clavel aus Frankreichs „wildem“ Süden – Schnäppchen oder Märchenstunde?

9. Zu Besuch auf dem Weingut : K.J. Thul / Thörnich, Mosel

10. . Gitarre zum Wein? Wines that Rock!

Quo vadis Großes Gewächs? (via six-to-nine)

pivu’s erste Eindrücke der 2009er Grossen Gewächse:

Quo vadis Großes Gewächs? Der Traubenadler feiert Geburtstag, immerhin 100 Jahre wird er alt. Zeit also, Bilanz zu ziehen, und was bietet sich dafür mehr an als eine Leistungsschau des Aushängeschilds des VDP, der "Großen Gewächse" aus dem mit viel Vorschusslorbeeren bedachten Jahrgang 2009. Diese wurden im Rahmen der Vorpremiere letzte Woche in bekannt professioneller Manier präsentiert. Der VDP selbst spricht von einem überragenden Jahrgang mit optimalen Reifeverlauf, s … Read More

via six-to-nine

Oldschool: 2007 Vollenweider Riesling Schimbock Trocken

2007 Vollenweider Riesling Schimbock Trocken(NM) In der großen weiten Welt des H&M-Rieslings, zwischen Reinzuchthefen und designeten Geschmacksprofilen gibt es sie noch: den urtypischen Riesling. Daniel Vollenweider lässt mit seinen Rieslingen der Serie „Schimbock“ genau diesen eigenständigen Rieslingtypus wieder aufleben. Die Weine kommen aus einer kleinen Parzelle des Trabener Würzgartens, eine Devonschieferlage mit über 40jährigen wurzelechten Reben, die sich aber geologisch und klimatisch von dem Rest des Würzgarten absetzt. Sie werden ganz altmodisch in alten Korbkeltern gepresst und danach sich völlig selbst überlassen, ohne Zugabe von Reinzuchthefen oder Most. Durch diese traditionelle Methode kann die Gärung locker 6-8 Monate dauern.

Dieser 2007er Riesling Schimbock von Daniel Vollenweider wird als QbA Trocken ausgezeichnet, obwohl die Reben mindestens Spätlese Niveau bei der Ernte hatten. Durch die „altmodische“ Ausbaumethode bekommt der Wein eine feine hefige Kräuterwürze, eine vielschichtige Mineralik und nur wenig, aber dafür sehr feine Fruchtaromen. Die beste Performance zeigte er nach 3 Tagen offen im Kühlschrank, wo alle Komponenten wunderbar zusammen wuchsen. Alles in allem finden wir hier kein „großen“ Riesling, aber ein eigenständiges Weinwerk, welches sich locker von der langweiligen getrimmten Rieslingwelt absetzt. Nichts für den „avaeage Riesling-Joe“. Der Gault Millau vergab seiner Zeit 89 Punkte für diesen Wein. Ich denke da kann ich locker mit „dacore“ gehen.