Achtung! Hier werden gleich drei Weine aus dem Beaujolais vorgestellt. Moment, Beaujolais? Ist das nicht diese Region im Burgund, die uns jährlich mit dieser „Nouveau“ Kampagne deutlich zeigt, um welche Region man als interessierter Qualitätsweintrinker einen großen Bogen machen sollte? Doch wenn Sie jetzt noch hier fleißig am Lesen sind, haben Sie sich folgenden Information redlich verdient: Es gibt auch richtig feinen Wein aus dem Beaujolais! Und Julien Sunier zeigt uns eindrucksvoll, wie dieser schmeckt. Weiterlesen
Category Archives: Unreguläre Restwochenproben
Fünf JAHRE Drunkenmonday Weinblog 5/5: Ihr, wir und alle anderen.
(NM+PT) Ende November 2014 gab es seit längerer Zeit wieder einmal eine 3 Tägige Vereinigung der beiden Drunkenmonday Sektoren Berlin (Paul) und Giessen (Nico) in Berlin. Die Abende wurde gewinnbringend genutzt um selbstredend gute Weine zu probieren, angesagte Lokationen zu besuchen und in geselligen Runden unsere Leidenschaft zu zelebrieren: guter Wein. Weiterlesen
Kult-Shiraz aus Australien: Blindprobe Grange, Hill of Grace, Knipser, Ziereisen und Konsorten
(NM) Es war einer dieser Proben welche man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Der passionierte Wein-Netzwerker Uwe Warnecke hatte zur großen Shiraz Probe geladen. Das „Beste“ aus Australien vs. einige Piraten aus der alten Welt. In Uwes Anschreiben lockten so glorreiche Namen wie Henschke’s Hill of Grace, Penfold‘s Grange, Glaetzer Amon Ra, Clarendon Hills Astralis, Torbreck’s Run Rig und viele mehr. Allesamt mit etwas Reife auf dem Buckel. Von 1991 bis 2005 war da alles vertreten. Was für eine Möglichkeit hier gleich zwei offene Fragen mit einer Probe zu beantworten: Sind die großen Shiraz aus Australien wirklich alle die überreifen und fetten Frucht-Monster für die sie alle halten und – viel wichtiger vielleicht noch – wie reifen diese Weine? Es sollte ein Denkwürdiger Abend werden, soviel vorab, vor allem auch auf Grund der in das Feld gestreuten Piraten-Shiraz aus der alten Welt.
Um die Probe so authentisch wie möglich wiederzugeben, beschreibe ich hier jeden einzelnen der 9 Flights mit meinen kurzgefassten Notizen und Bewertung. Jeweils drei Weine wurden pro Flight vorher von Uwe thematisch zusammengestellt (in Summe also 27 Weine). Alles wurde blind ausgeschenkt! Die Reihenfolge der Weine stellte sich später als exzellent heraus, obwohl dies bei so vielen kräftigen Rotweinen immer eine Herausforderung für alle Sinne ist. Mein finales Ranking aller Wein gibt es am Ende des Artikels. Here we go. Weiterlesen
The „holy grail“ of German Riesling – oder einfach nur ein Abend bei Koehler-Ruprecht
(NM) Das Kallstadter Weingut Koehler-Ruprecht gehört ohne Frage zu den renommiertesten deutschen Riesling Betrieben. Doch im Vergleich zu manchen ihrer Kollegen aus Rheinhessen, der Mosel, der Nahe oder aus dem Rheingau sind ihre trockenen Rieslinge aus dem Kallstadter Saumagen oft immer ultra puristische und kristallklare Primärfruchtverächter, welche so Zeitlos altern können, wie nur die wenigsten Vertreter ihrer Zunft. Auf Grund ihres unverkennbaren Stiles spiegeln diese Riesling-Individuen auf die extremste Art und Weise den Boden dieser kalkigen Lage und die Jahrgangstypizitäten wieder. Riesling dient hier eigentlich nur als Transponder für diesen radikalen Ansatz: Konsequenter Ausbau im großer Holzfass, keine Entsäuerung, Maischestandzeit von 1-2 Tagen, Spontanvergärung und keine Schönung und Filtration. Alle diese Methoden bringen extrem polarisierende Weine hervor. Die in den reifen Jahren bei den Jungweinen bestehende Primärfrucht wird zwar akzeptiert, aber wohl wissend des Entwicklungspotentials bzw. der Reife eher belächelt. Weiterlesen
Mit den Wurstagenten auf dem Medienmarkt – oder GG-Schorle aus dem 0.5l Dubbe-Glas
(NM) Ich mag eigentlich keine großen Volksfeste. Das falsche Laut, teuer, viel Brüll, Schrei, Tob und Kotz plus schlechte Musik bedeuten für mich sehr wenig Spaß. Dennoch machte ich mich auf, um erstmalig das größte Weinfest der Welt zu erkunden: den Bad Dürkheimer Wurstmarkt. Der Grund? Die in Derkem (Pfälzer-Deutsch für Bad Dürkheim) ansässigen Medienagenten hatten zum Weinblogger Treffen gerufen. Und bei solchen angenehmen Zeitgenossen sagt man gerne zu. Denn neben Schorle-Exzessen auf dem Markt wurde vorher in den heiligen Hallen der Agenten hochspannendes aus den Tanks und Fässern einiger Dürkheimer Winzer verkostet. Inklusive deren Anwesenheit. Für gute und lange Gespräche war also gesorgt!
Die Medienagenten sind in der Deutschen Weinwelt schon lange keine Unbekannten mehr. Weiterlesen
Bodenständig, unaufgeregt und echte Weltklasse: Clos Rougeard
(NM) Es braucht keine mondänen Chateaux, global agierende Berater, Hochglanz Präsentationen oder parkerfizierte Preisentwicklungen um Weltklasse Weine zu erzeugen. Es braucht eigentlich nur 2 sehr passionierte Winzer (in diesem Fall sogar Brüder), gesegnetes Terroir, die richtigen Rebsorten und ein Händchen, diese mit den Grundlagen der Biodynamie und ohne großes Tam Tam zu Weinunikaten zu vinifizieren. Willkommen bei Clos Rougeard.
Wer in den letzten 5-7 Jahren versucht hat die Weine von Clos Rougeard in Deutschland käuflich zu erwerben, ist gnadenlos gescheitert. Doch dank der Mühe und des Einsatzes von Bernd Kreis (http://www.wein-kreis.de/) und Martin Kössler (http://www.weinhalle.de/) sind diese extrem raren und gesuchten Loire Weine endlich wieder in Deutschland wieder zu haben. „Günstig“ sind sie nicht. Doch wer bereit ist mehrere grüne Scheine für eine Flasche großen Bordeaux oder großen Burgund auszugeben, wird diese Weine im Vergleich zu der gelieferten Weinqualität sicher als Schnäppchen einstufen. Nicht viele Weine die weit unter der 100€ Preisgrenze liegen, schaffen es diese magischen Momente am Tisch hervorzurufen: Die Nase ins Glas – Stille – einen Schluck nehmen – Kopfschütteln – noch einen Schluck – ein breites Grinsen – einen weiteren Schluck – zurück lehnen, ausatmen und grinsend in die Runde schauen. Willkommen bei Clos Rougeard.
Unsere erste Erfahrung mit Clos Rougeard kam ganz unverhofft. Mehr oder weniger aus Versehen wurde eine Flasche 2000er Brézé geöffnet. Der Wein überrumpelte uns sofort. Wir alle wollten mehr. Mehr von der Droge Clos Rougeard. Doch Deutschland war leer gesaugt. Keine Flasche Clos Rougeard weit und breit. Es dauerte einige Zeit bis ein 2004er Saumur-Champigny „Les Poyeux“ der Foucault Brüder leise und heimlich eine Drunkenmonday Blindprobe großer Rotweine bis 35€ gewann. Da war es wieder: das Verlangen nach Clos Rougeard. Mit der Hilfe von Bernd Kreis wurde nun diese Probe des aktuellen Jahrgangs nahezu aller Clos Rougeard Weine zusammengestellt. Sie bestanden aus:
2007 Clos Rougeard Saumur Blanc „Brézé“ (100% Chenin Blanc)
2007 Clos Rougeard Saumur-Champigny (100% Cabernet Franc)
2007 Clos Rougeard Saumur-Champigny „Les Poyeux“ (100% Cabernet Franc)
2007 Clos Rougeard Saumur-Champigny „Le Bourg“ (100% Cabernet Franc) Weiterlesen
Vertikale einer Napa Valley Legende: Dunn Howell Mountain Cabernet Sauvignon
(NM) Es war eine dieser „once in a lifetime“ Proben. Solche eine Weinauswahl werde ich wohl nie wieder im Glas haben. Ein Grund mehr darüber zu bloggen. Das große Dankeschön zu Beginn geht an Dr. Jost Schmitt von Califonia Wines, welcher die Probe im Rahmen des Rheinhauer Gourmet Festivals ermöglicht und organisiert hat. Es war eine mehr als denkwürdige Veranstaltung.
Vertikal-Proben sind immer eine äußerst spannende Angelegenheit. Vor allem aber dann, wenn große Weine aus vielen Jahren angestellt sind. So geschehen auf dieser Probe. Unter der Schirmherrschaft von Randy Dunn persönlich wurden die Jahrgänge 2007, 2005, 2003, 2001, 1999, 1998, 1993, 1990, 1989 und 1984 seines Dunn Vineyards Howell Mountain Cabernet Sauvignons verkostet. In dieser Konstellation inklusive Winzer in Deutschland und Europa bis jetzt ein einmaliges und einzigartiges Event. Dazu bot der Veranstaltungsraum des VDP Weingutes „Georg Müller Stiftung“ ein schönes Ambiente in mitten des vinophil romantischen Hattenheim. Weiterlesen
Bottle Party: Cos d´Estournel, Duhart-Milon und Knipser sind geladen
(JR) Erinnern wir uns zurück an die Schul- oder Studentenzeit, dann sind es die spontanen Partys gewesen, welche oft am stärksten in Erinnerung geblieben sind. Und wollte man ohne großen Aufwand feiern, stand schnell die Idee einer Bottle Party im Raum. Jeder bringt eine Flasche seiner Wahl mit und schon kann es losgehen. Überraschung garantiert. In memoriam haben sich drei Mitglieder der Gießener Weingruppe deshalb kurz vor Weihnachten spontan zu einer Bottle Party getroffen. Einzige Vorabsprache: Jeder bringt eine schöne Flasche Bordeaux mit, die man für bessere Gelegenheiten aufgehoben, für die sich aber bisher kein geeigneter Anlass zum Öffnen geboten hat. Aber wie das im Leben manchmal ist, kommt anders und öfters als man denkt. Und so stand neben einem 1997 Cos d´Estournel und einem 2003 Duhart-Milon Rothschild auch ein 2005 Knipser Spätburgunder Auslese trocken Im Großen Garten „GG“ auf dem Tisch. Wie der deutsche Pinot sich wohl gegen die beiden Schwergewichte aus Frankreich präsentieren würde?
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Alle Jahre wieder: Weinschnäppchenalarm bei ALDI
(JR) Alle Jahre wieder kommt das ALDI Weinangebot und lässt den ernsthaften Weinfreund fragend vor den Regalen stehen. Weihnachtliche Versuchungen aus dem ALDI Südregal haben mittlerweile einen zweifelhaften Ruf. Ich erinnere an dieser Stelle nur an die qualitative Unverschämtheit des letzten Jahres, die sich Barolo nennen durfte. Soll man heuer erneut darauf reinfallen, oder verbirgt sich doch das ein oder andere Schnäppchen hinter den vollmundigen Werbetexten?
Ich habe fünf Weine aus dem aktuellen Angebot ausgewählt und bin der Sache sensorisch auf den Grund gegangen.
2010 Azumbre Verdejo Rueda DO 4,99€
Weißwein aus 80 Jahre alten Verdejo-Reben aus dem berühmten Weißwein-Anbaugebiet Rueda in Spanien, so der Werbetext. Der Wein macht zudem mit einem 90-Parker-Punkte-Schildchen um den Hals auf sich aufmerksam. Das wirkt auf den ersten Blick etwas bauernfängerisch und führt zu zusätzlichen Kosten, die natürlich eingepreist werden. Abzüglich Verpackung, Versand, Zwischenhandel und MwSt. bleibt da pro Flasche für den Erzeuger nicht mehr viel an Gewinn übrig. Weiterlesen
Quartett der zwei dicken Drei
(NM) Dienstagabend. Spontan einberufenes Klassentreffen im kleinen Kreise. Ohne Einschränkung oder Vorgaben sollte jeder etwas aus seinem Keller mitbringen. Was „dickes“, (hoffentlich) „hochwertig“, egal ob Rot oder Weiß, Alt oder Jung, hauptsache gut. So lauteten die Vorgabe. Verkostet wurde zunächst blind. Nach dem später aufgedeckt wurde, waren wir uns erstaunlich einig bei der Weinauswahl. Wir verkosteten:
2009 K.P. Keller Riesling „Neumond“
2007 K.P. Keller Riesling Hubacker GG
2000 Marcel Deiss Huebuhl
Der 2009er Keller Riesling „Neumond“ ist ein Weinprojekt der Wein-Entdeckungs-Gesellschaft. Weiterlesen
Ran an den Stoff – 100 % Cabernet Franc
(JR) Der würzig-fruchtige Cabernet Franc gehört aufgrund seiner klimatischen Genügsamkeit zu den am weitesten verbreiteten Rebsorten weltweit. Nah verwandt mit dem Cabernet Sauvignon findet er aber überwiegend als Verschnittsorte Verwendung. Er trumpft überall dort auf, wo der Cabernet Sauvignon, zum Beispiel durch kühles Klima, nicht immer richtig ausreift: Etwa in Saint-Emilion und Pomerol. Hier trägt er in guten Jahren viel zum Cuvée des Cabernet Sauvignon und Merlot bei. Cheval Blanc und Ausone weisen dann Cabernet Franc-Anteile von bis zu 60% auf und gehören zur qualitativen Spitze ihrer Region. Auch Freunde italienischer Weine werden der Sorte schon begegnet sein: Der Mischsatz aus Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc feiert in Südtirol, im Trentino oder als Super-Toskaner „Solaia“ große Erfolge.
Dennoch steht Cabernet Franc quasi als “Underdog“ im ewigen Schatten des deutlich bekannteren Cabernet Sauvignon. Reinsortig in trinkbaren Qualitäten findet man ihn daher eher selten. Eine große Ausnahme bildet u.a. die Loire. Hier stehen Saumur, Chinon oder auch Bourgueil für exzellenten 100%igen Cabernet Franc Genuß. Weiterlesen
Alemannisches Weinprojekt aus Baden: Zalwander
(NM) Passend zur Weinrallye #47 standen 6 Rote von dem Weingut Zalwander (allemannisch für „zu zweit“) auf dem Probentisch. Kennengelernt haben wir das sympathische Weinprojekt von Odin Bauer, seines Zeichens Kellermeister bei dem Badener Traditionsweingut „Freiherr von Gleichenstein“ und Elmar Lehmann auf dem Pinot Day von „Sport und Wein“ Beauftragten und Drunkenmonday Mitglied Jochen Leeder. Odin und Elmar betrieben das Weingut Zalwander nun schon seit 2002 und bewirtschaften auf nur 1,3 ha. Spätburgunder, Lemberger und etwa 10% Grauburgunder. Die Weine werden mit geringem technischen Aufwand auf klassische Weise bereitet und in kleinen Holzfässern ungeschminkt und ohne Filtration auf Flaschen gezogen. So entstehen sehr eigenständige und ungeschönte Weine. Wir verkosteten 4 von Zalwanders Spätburgundern und 2 Lemberger.
Der erste Flight bestand aus Zalwanders „einfachem“ Spätburgunder aus den Jahren 2006, 2007 und 2008. Alle drei Weine zeigten sich komplett unterschiedlich. Weiterlesen
Wenn Haare nochmal Haare haben: Charles Smith – Chateau Smith!
(NM) In der Weinwelt tummeln sich schon manchmal abgefahrene und interessante Charaktere. Quereinsteiger, Umschüler und Selfmade Winzer kommen aus den verschiedensten Schichten zum Weinmachen. Einer von ihnen ist der ehemaliger Sommelier einer Dänischen Rockband (oder so ähnlich) : Charles Smith. Genauer gesagt managte der Wuschelkopf nach abgeschlossener Sommelier Ausbildung in den USA viele Jahre eine Rockband in Dänemark, bevor er den Weg zurück an die amerikanische Westküste fand und mit Hilfe von Christophe Baron von dem Weingut Cayuse seinen ersten Wein machte. 20 wilde Jahre in einem Satz verpackt.
Heute räumt Charles Smith mit seinen Weinen unter dem K-Vintners Label (primär Syrah aus Walla Walla, Washington State) haufenweise Parker-Punkte ab (ja, von Robert persönlich bewertet). Nach Deutschland haben es jetzt seine Weine unter dem „Charles Smith Wines“ Label geschafft. Bei www.der-weinmakler.de gibt es in Deutschland eine gute Auswahl der Weine des etwas „anderen Winzers“ aus Walla Walla. Drei davon stellen wir euch heute etwas genauer vor. Weiterlesen
Fight um den Monzinger Halenberg: Emrich-Schönleber Vs. Schäfer-Fröhlich in der Riesling-Große-Gewächse-Klasse
„Nun rühmte die Gesellschaft einen in ihrer Gegend wachsenden Wein, den ‚Monzinger‘ genannt. Er soll sich leicht und angenehm wegtrinken, aber doch, ehe man sich versieht, zu Kopfe steigen. Er war zu schön empfohlen, als dass wir nicht gewünscht hätten, ihn zu kosten und uns an ihm zu prüfen.“
J. W. Goethe
(CLD) Goethes Wort in unseren Mund: DrunkenMonday widmet sich mit dem gerade 7,7 Hektar großen Monzinger Halenberg der Filet-Lage der Riesling-Hochburg Nahe, die sich die Ausnahme-Weingüter Emrich Schönleber und Schäfer-Fröhlich teilen. Das Riesling Große Gewächs Monzinger Halenberg von beiden VDP-Winzern ist jedes Jahr einer der begehrtesten Weine Deutschlands. Wir sind in der glücklichen Lage, fünf aufeinander folgende Jahrgänge als historische Doppelvertikale zelebrieren zu können. Unsere Frage lautet: Kann Tim Fröhlich, DER Aufsteiger der Nahe, dem Altmeister Werner Schönleber den Schneid abkaufen? Weiterlesen
Jura flasht Jury bei K&U: Stéphane Tissot schafft Weine mit Charakter
(CLD) Charakterstark sind die Weine im Jura. Die Region zwischen Burgund und Schweiz hebt sich mit einem eigenwilligen Stil, manche mögen sagen exzentrisch, von den Gleichmachungstendenzen im Weinbau ab. Neben Vin Jaune, Vin de Paille und allerlei authochtonen Klonen hat das Jura aber noch mehr zu bieten: Wir betrachten die Rebsorten-(Aller)Weltstars Chardonnay und Pinot Noir – einzigartig interpretiert von Stéphane Tissot aus Montigny in der Appellation Arbois, am nordöstlichen Rand des Jura. Mit biodynamischen Anbau, Ertragsbeschränkungen und dem unbedingten Willen zum Terroir kreiert Tissot langsame Weine, die einen so schnell nicht loslassen wie er DrunkenMonday auf der K&U-Hausmesse kürzlich in Nürnberg mitteilte. Seine Weine waren die Entdeckung des Tages…
2006 Chardonnay ‚La Mailloche‘ Arbois 19,90 €
Weit entfernt vom fetten, breiten und holzgeschwängertem Einheitsbrei an Chardonnay liefert dieser Wein Knackigkeit und Frische in für Chardonnay ungeahnter Dimension. Weiterlesen
Battle Royal: 1995 Château d’Yquem vs. 1999 A. Kesseler Riesling Berg Roseneck TBA
(NM) Manchmal hilft es, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um einmal solche Weine gegeneinander/miteinander trinken zu dürfen. Zwei Süßwein „Extreme“. Der eine, unglaublich selten und unglaublich teuer, der andere nicht unbedingt günstiger, aber vielleicht der Inbegriff grandioser Süßweinkunst. Die Rede ist von einer 1999 August Kesseler Riesling Berg Roseneck Trockenbeerenauslese und dem 1995 Château d’Yquem. Über diese Weingüter braucht nicht mehr viel erzählt zu werden. Kesseler ist ein absolute Bank im Rheingau. Seine Spätburgunder aus dem Assmannshäuser Höllenberg sind legendär, seine edelsüßen Rieslinge aus den Rüdesheimer Lagen ebenso. Auf der anderen Seite bildet das Château d’Yquem auf Grund seiner konsequenten Qualitätsorientierung schon sehr lange den Maßstab im Süßweinbereich. Bis zu 17 mal gehen die Erntehelfer Jahr für Jahr durch die Reben in Sauternes, um die Sauvignon Blanc und Semillon Trauben auf dem perfekten Reifepunkt zu lesen. Pro Hektar werden nur 1250 Flaschen produziert, dies entspricht einem Ertrag von gerade einmal 9–10 hl/ha. Weiterlesen
Weinrallye #38 : Fantastische Scheureben von Pfeffingen
(NM) Als eine „wahre Entdeckung“ kann man das pfälzische Weingut Pfeffingen wohl nicht mehr bezeichnen, nachdem unter anderem der Gault Millau, Robert Parker (David Schildknecht), der Winespectator (Bruce Sanderson) und viele Kritiker mehr die Weine des Weinguts mit einer Menge Trauben bzw. Punkte überhäuft haben. Das VDP Gut Pfeffingen gilt als einer der Scheureben Spezialisten in Deutschland. Passend zur Weinrallye #38 „Underdog Scheurebe“ schaut sich Drunkenmonday einmal drei Scheureben dieses Weingut an: Weiterlesen
Zwei mal 1991er Reserva aus dem Ribera del Duero
(NM) Ein Keller Adventure der besonderen Art. Zwei kürzlich von mir erworbene 1991er klassische Reserva aus dem Ribera del Duero stellen sich dem Head-to-Head Battle. Wer hat die Zeit besser mit gescheitem Reifen verbracht? Wer hat in dem zarten 19 Jahren noch genügend Reserven um Spaß im Glas zu vermitten? Schauen wir mal …
1991 Pesquera Reserva (100% Tempranillo)
Die Reserva und Gran Reserva Weine von Alejandro Fernández liegen mindesten 24 Monate in verschieden getoasteten französichen, spanischen und amerikanischen Eicheholzfässer. Weiterlesen
Typisch Deutsche (?) Weine …
(NM) So kurz vor der „Soccer World Championship“ und in mitten von „wir sind Lena“ wollte ich den typsich deutschen Wein einmal von einer anderen Perspektive zeigen. Da kam mir der Besuch eines amerikanischen Bekannten ganz recht, ihm einmal das Bild des typisch deutschen süßen Rieslings und dünnen Rotweins aus dem Kopf zu waschen. Dieses ist mir mit den unten beschriebenen Weinen bestens gelungen: Weiterlesen
Drunkenmonday Weihnachtsfeier @ Tandreas Giessen
(NM) Ein logisches Event zu dieser recht besinnlich/stressigen Zeit ist ja die sehr beliebte Weihnachtsfeier. Dick Essen, anständig Trinken, fröhliches Zusammensein – das alles hatten wir in großartigem Ambiente im Restaurant Tandreas in Giessen. Nicht ganz selbstverständlich gab es neben wirklich tollem Essen auch unsere „eigenen“ Weine.
Zu essen gab es folgendes:
Kürbiscremesüppchen / Entenleberparfait
Marbre von der Eismeerforelle / Sauerrahm / Kräutersalat
Iberico Schweinerücken & Schulter / Kartoffelbohnenragout
Créme Brûllée von der Zimtblüte / Schokoladensorbet
Unsere Weinauswahl bestand aus: Weiterlesen
1964, 1990, 1992 – Gereifter Riesling auf dem Vormarsch
(NM) Bei einem spontan einberufenem Tasting in unserer Küche nach einem langen Tag mit einer Menge spanischen Weinen probierten wir folgende Schätzchen:
1964 Ökonimierat Rebholz Siebeldinger Berg Riesling – Silvaner (Müller Thurgau) „Naturwein Durchgegoren“
1990 J.B. Becker Wallufer Walkenberg Riesling Spätlese
1992 Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach Rauenthaler Baiken Riesling Spätlese
Fangen wir einmal vorne an: Weiterlesen
Tolle Weine: 98er Caprai Sagrantino di Montefalco „Collepiano“ + 99er La Testa Grenache
(NM) Nach einem harten Sonntag gib es sicherlich nichts besseres, als sich mit guten Freunden auf den Balkon zu setzen und bei guten Gesprächen tollen Wein zu trinken.
Begonnen haben wir den Abend mit einem 2007er Künstler Hochheimer Hölle Riesling Erstes Gewächs. Der Wein öffnete sich nach ca. 30 Minuten in der Karaffe und zeigte einen eher zurückhaltenden, aber trozdem stoffig/rassigen Reingauer Riesling der ersten Liga.
Der eigentliche Höhepunkt dieses Abends waren aber die beiden Roten: Weiterlesen
Wein&Drausen: Scheurebe im Gras + Hermannsberg Riesling
(NM) Welch ein wunderbarer Abend! Voll beladen mit Wein, Käse, Brot & Dippereien ging es mit einer fröhlichen Trinksportrunde raus in das idyllische Naherholungsgebiet „Schwanenteich“ am Giessener Innenstadtrand. Es wurde geschlemmt, gechilled, geredet, probiert & fotographiert was das Zeug hällt – und um den WeinWissenDurst ein wenig zu stillen, schauten wir uns das Thema Scheurebe mal ein wenig genauer an: Weiterlesen
Latour-Martillac, Koehler-Ruprecht, Ridge, Seehof, Staatsweingüter…
Heute haben wir bei Nico einige feine Gewächse probieren dürfen:
-> Sekt Weingut Barth Ultra N.V. Pinot
stoffig, breit, fett, eher Essensbegleiter als Solist,
brotige Nase, sehr hefig, Toast, breiter Gaumen, Fülle, könnte trink-animierender sein..
fettes ding;) nichts alltägliches
-> 1988 Staatsweingüter Rauenthaler Baiken Riesling Kabinett
(PT) präsente Firne, ein wenig Frucht am Gaumen, aber austrocknende Säure – sollte ausgetrunken werden, da schon ein bis zwei Jahre über dem Zenit
(NM) schöne Firne, letztmögliche Trinkreife, muß jetzt getrunken werden, noch in Trinkreife, gute Frische und Säure für das Alter
(MD) hat die Trinkreife überschritten, relativ frisch, hat den Zenit überschritten, zu petrollig
-> 2003 Ridge Lytton Springs
(PT) in der Nase: Tinte:) schmeichelnde, weiche Taninne und kräftige Frucht trotzdem nicht überkonzentriert, erinnert an Roussilion
(NM) rated 91 points: Very, very nice directly out of the bottle: Round and smooth with ripes cherries, a little white pepper and soft tannins. Drink now.
(MD) Filigran und elegant für einen Kalifornier, europäischer Stil, sehr fein
Rosè Probe mit 4 Kandidaten
(NM) Unser Drunkenmonday Trinksport_Kollege Jürgen hatte mit einer kleinen Runde von Weinfreunden folgende Rosès einmal unter die Lupe genommen:
2008 Paul Jaboulet Ainé Parallèle 45 Cotes du Rhone Rose
Eine Cuvee aus Grenache, Cinsault und Syrah.
In der Nase fruchtige Gewürz Aromen,
Im Gaumen spritzig, fein, trocken, Alkohol etwas hoch (13%),
sehr schön Essensbegleiter (wir hatten dazu Hühnchen in Portwein-Sahne Soße)
2007 Niepoort Redoma Rose Portugal
Keine Angaben zu den Traubensorten
Typus: verkleideter Rotwein, Ausbau im Eichenfass!
Farbe: Bonbon
Nase: Vanille, Stachelbeere, Petrolium, unreifes Obst, Schafsweide,
Gaumen: sehr voll und breit bei 12,5 % Alk., etwas kantig, Eisbonbon,
Abgang: angenehme Bittertöne,
Wenn der Wein länger geöffnet wird entfalten sich Euklyptus und ätherische Frucht in der Nase und es
entwickelt sich ein feiner Obstgeschmack.
2007 Chakana Rosé Argentinien
100% Malbec
Farbe: ungewöhnlich dunkel, ins Blaue schlingernd, Johannisbeersaft
Nase: Marmelade, Himbeere
Gaumen: Sommerbeeren, likörartig, Rosen, rote Grütze, leicht parfümiert, 13,5 % Alk.
Ein ungwöhnlicher Rosewein, der nicht allen Gefallen dürfte aber sicher (weibliche) Fans gewinnen dürfte.
2007 Enate Rosado Spaninen
100% Cabernet
Nase: milchig, feuchtes Gras, grüner Tee,
Gaumen: Eisbonbon, rund, frisch, Zitrone, voll, harmonisch, sehr lecker mit schönem Finale.