(NM) BAM (sprich BÄHMM). Was wurde, und vor allem was wird um diesen Wein ein Hype gemacht: Deutschlands einziger Kultwein. Deutschland einziger Wein mit „Mailing-Liste“. Jeder will ihn, kaum einer bekommt ihn. Sogar um die Zusammensetzung der Herkunftslagen wird jedes Jahr ein Orakel befragt. Dann der Name: G-Max. Klingt beeindruckend. Fast schon nach „mehr geht nicht“. Dabei steht „G“ für Georg Keller (Klaus Peters Ur-,Ur-,….Ur Großvater) und Max für den jüngsten Sohn Maximilian. So simpel, aber äußerst effektiv.
Genug der erklärenden Worte: Hier vor mir im Glas befindet sich nun also der 2004er Riesling G-Max des Weinguts Keller aus Flörsheim-Dalsheim. Die Farbe leuchtet in einem hellen Gelb-Gold. Der Duft ist sensationell. Worte wie „flüssige Steine“, getrocknete Wiesenkräuter und Fruchtkörbe gefüllt mit Steinobst kommen mir in den Sinn. Aufgedröselt (was mir sehr schwer fällt, da alle Komponenten eine „Zusammenheit“ propagieren) würde ich Kamille, Cassis, reifes Steinobst, Feuerstein, Stein-Staub (?), Birne … sagen, aber irgendwie ergibt das keinen Sinn, denn die Aromen präsentieren sich mehr als Ganzes, denn als die Summe ihrer Einzelteile. Verwirrend. Im Mund, wow, wird es wirklich Wahnsinnig. Wie soll ich das in Worte fassen. Der Wein gaukelt (verarscht?) dem Gaumen und der Zunge einen Zustand vor, den ich so noch von keinem Wein erlebt habe. Er wirkt fett und breit, doch gleichzeitig gibt ihm die perfekt integrierte und sensible Säure zusammen mit der abartig vielschichtigen Mineralik ein Finesse und Feinheit, die wirklich ihres Gleichen sucht. Ein Panzer fährt auf Seiden-Ketten die Mundhöhle ab. Klingonisch, ist aber so. Ganz nebenbei hat der Wein 6 Jahre auf dem Buckel, welche ihm in keinster Weise anzuschmecken sind. Fassprobe? Warum nicht. Ich möchte nicht wissen, wie die Kiste in 10 Jahren schmeckt. Die Fruchtkomponente ergibt irgendwie auch keinen Sinn. Es schmeckt nicht nach Frucht A und Frucht B mit Spuren von Frucht C, sondern eher wie eine eigene, G-Max Frucht, welche gerade an meinem Gaumen wie durch Zauberhand entstanden ist. Irre. Das sich das ganze Kabinett der Zaubereien ewig im Abgang fortsetzt, muss hier nicht noch extra betont werden.
Ein Buch von einem Wein, mit vielen bunten Bildern, tollen Figuren, spannenden Geschichten und letztendlich einem Sinn: Wein trinken kann so unendlich faszinierend sein! Dazu möchte ich hinzufügen, das dieser Wein bis jetzt nur 30 Minuten in meinem Glas vor-sich-hin oxidierte. Ein Update mit 6-7-8-9 Stunden im Dekanter folgt – hoffentlich. Ich habe fertig. Riesling in Perfektion.
Zum Nachtrag (24 Stunden später) geht es hier entlang.
BÄHMM – was ein Wein!
BÄHMM – was ein cool geschriebener Beitrag!
BÄHMM – so wie du würde ich auch gern meine Mittag verbringen;)
drunkenmondays: macht weiter so!
WOW. Der 04er gilt als bis bester G-Max, eventuell noch übertroffen vom 09er. Vor Jahren hatten wir den 04er in Berlin zusammen mit David Schildknecht und ein Freund meinte, „der beste Riesling den er jemals getrunken hat“.
Frier mir doch nen kleinen Schluck ein bidde.
LECKER Tröpfchen.
Wenn der Hype irgendwann mal
die Chinesen erreichen sollte, kann man
sich an Hand der aktuellen Bordeaux 09
Subskription vorstellen, wohin sich die Preise
für Deutschen Spitzen-Riesling entwickeln werden. Jetzt kaufen!
Jetzt kaufen ist gut gesagt;)
Der 2008er steht gerade bei ebay für 111,00 € – wohlgemerkt 2 Tage & 10 Stunden vor ende der Auktion;)
http://cgi.ebay.de/2008-KELLER-DALSHEIMER-HUBACKER-G-MAX-RIESLING-0-75-l-/120616759912?pt=Wein&hash=item1c1551b268
Das zahlt der Juergen doch aus seinem A-Team Brustbeutel 😀
Die Flasche Keller G-Max 2008 ging für 140 € + 6,90 € Porto & Versnad über den Tresen!
Eine Weinbeschreibung, die mir richtig gut gefällt…
Kann ich nur zustimmen, eine echt tolle Beschreibung.
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