(NM) 1996 wurde das Weingut Geheimrat Aschrott’sche Erben von dem bekannten und geschätzten Weingut Künstler (ebenfalls aus Hochheim) übernommen. Somit gingen alle Toplagen in den Besitz von Künstler über, unter anderem auch die hier betitelte Lage Hochheimer Kirchenstück. Doch nun zu dem Wein:
1993 Geheimrat Aschrott’sche Erben Hochheimer Kirchenstück Spätlese Trocken. Die Amis schätzen uns für unsere kurzen Labels. Aber genau so liebe ich meinen gereiften Riesling. Helles Gold im Glas, kaum Firne in der Nase, eher Omas altes Schlafzimmer, welches dringend mal gelüftet werden müsste. Dazu gesellt sich überreifer, mehliger Apfel, ein Touch Mandeln und Limetten in Reinstform. Am Gaumen wirkt er kompakt und straff, getragen von einer feinen Säure kommen Noten von Nüssen und Mandeln hervor. Auch hier wieder mehr „muff“ wie „firn“, was dem Wein aber ausgesprochen gut steht, da die Säure ihn lebendig und wach wirken lässt. Abschließend endet das ganze in einem langen nussigen Finale, welches ausgesprochen erfolgreich nach dem nächsten Schluck treibt. Welch Freude einen trockenen und gereiften Wein so trinkig im Glas zu haben. Mehr bitte!
Habe gerade einen 1980 Aschrottschen Riesling vor mir, das Etikett ist genau so wie das vom 1993.
was kann so eine Flasche kosten?
1980 war eher ein Durchschnittsjahr. Wenn das keine Auslese oder höher ist, ist der Wert eher persönlicher Natur.