Rotwein des Jahres 2013 bei Drunkenmonday

Rotwein des Jahres 2013!

(NM) Die Wahl des Rotweins des Jahres 2013 fiel uns relativ leicht. Erschreckend leicht. Waren es mehr oder weniger 3 Jahrgänge des gleichen Weines, welche uns im Sommer des letzten Jahres teilweise zu Tränen gerührt haben. Es war eine dieser magischen Proben. Man tastet sich mit „kleineren“ Weinen der gleichen Rebsorten aus umliegenden Regionen an die „Big Boys“ heran. Und schon die vermeindlich „kleineren“ Weine kitzeln so manches „mhh“ und „wow“ aus den Mündern der Verkoster Runde. An solch einem Punkt fragt man sich dann insgeheim, ob die „Big Boys“ inklusive der Vorschusslorbeeren ihre Qualität gegenüber des deutlich höheren Preises auch rechtfertigen können. Und dann kommt der Moment, den der Initiator dieser Probe sich als Wunsch heimlich unter das Kopfkissen gelegt hat: Die „Big Boys“ stellen nicht nur die „kleinen“ Wegbereiter vorher in den Schatten, nein, sie lassen keinerlei Zweifel ihrer Qualität (und Magie!) und strafen uns mit hochemotionalen Gefühlsausbrüchen. Bei einer Weinprobe, wohlgemerkt. Was soll ich sagen, genau diese Situation ist während der Probe unseres Wein des Jahres 2013 eingetreten. Ich erinnere mich heute noch mehr als gerne an diesen Abend zurück, denn er ist für mich der Beweis, dass Wein mehr als nur ein Getränk ist: Er ist Seelenstreichler – mehr als deutlich belegt durch unseren Rotwein des Jahres 2013: Weiterlesen

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Wenn Wein die Seele berührt: Domaine Gourt de Mautens

Große Emotionen: Domaine Gourt de Mautens

(JR) Manchmal sind es die Zufälle im Leben, die Prinzipien auf den Kopf und eingefahrene Ansichten in Frage stellen. Thomas Krug, langjähriger Freund und Besitzer der renommierten „Käseglocke“ in Gießen erzählte mir im vergangenen Sommer am Rande einer Weinprobe „off topic“, er habe bei einem Freund einen ganz ungewöhnlichen Wein aus Südfrankreich kennengelernt, den müsse ich einfach bei Gelegenheit mal probieren. Aber wie das so ist, der Abend wurde lang, manches war zu besprechen und diskutieren und der Südfranzose war schnell vergessen. Der Zufall führte im Winter zu einer Drunkenmonday-Probe mit dem Thema „Süd-Rhone“ und der Wein aus Rasteau drängte sich aus dem Unterbewusstsein hervor. Dank des empfehlenswerten aber nicht sehr kommunikativen Frankreich Spezialisten Vinisud stand Anfang des Jahres eine kleine Vertikale der Jahrgänge 07, 08 und 09 auf unserem Probentisch.

Ein ganz außergewöhnlicher Wein

Das waren die Worte, die mir im Ohr lagen, als der undurchsichtig, tiefdunkle 2007er Gourt de Mautens im Glas seine Aromenpracht entfaltete. Weiterlesen

100 PP Châteauneuf? Nein danke, ich nehm lieber den Lirac…

2010 Grand Veneur Clos de Sixte Lirac

(NM) Nicht oft hat man die Möglichkeit einen „perfekten Wein“ zu verkosten. 100 Parker Punkte in einem Wein werden unauffindbar und schnell unbezahlbar. Die blinde Masse stürzt sich auf den vermeintlichen Wunderwein. Dabei deckt die Menge des produzierten Weins bei weitem nicht die Nachfrage gieriger Zwischenhändler und zahlungsfreudiger Endkunden. Das Ergebnis? Der Preis verdoppelt sich über Nacht. So geschehen bei einer der vielen 100 Parker Punkte Weine aus dem Jahrgang 2010 der Südlichen Rhone: 2010 Domaine Grand Veneur Châteauneuf-du-Pape „Vieilles Vignes„. (Nebenbei: Stephen Tanzer’s International Wine Cellar vergibt 92-94, Winespectator nur 93 Punkte)

Preis mal 2 – Qualität mal ?

Ursprünglich gab es den Wein für etwa 65€ im Handel. Nach Parkers Jubelorgien „A monumental effort meriting a perfect score, the super-rich 2010 Chateauneuf du Pape Vieilles Vignes is a 4,000-bottle blend of 50% Grenache, 40% Mourvedre and 10% Syrah from 55- to 105-year-old vines and was aged for 18 months in small oak. The wine offers majestic blackberry and cassis fruit intermixed with kirsch, licorice and subtle Provencal herbs in the background. It is akin to chewing meat in the mouth given its viscosity and thickness. This utterly amazing wine comes close to being over the top, but it pulls back just in time. A massive Chateauneuf du Pape (even for a 2010), it needs 5-6 years of cellaring and should age effortlessly for 25-30 years. Bravo!“ und entsprechenden 100/100 Punkten ist der Wein nun für etwa 150€ im Handel zu finden. Der Preis ist somit locker verdoppelt. Gut, der Wein trifft voll Bobbies Geschmack. Doch der ist bei weitem nicht meiner. Keine Frage, der Stoff war „super-rich“ und „a massive Chateauneuf du Pape“, aber eines fehlte ihm gänzlich: Trinkfreude! Zum „Meditationswein“ fehlte es ihm dazu noch an geschmacklicher Tiefe. Die angesprochene Trinkfreude hatte aber zum Glück ein ganz andere Rhone-Wein in dieser Probe. Es war aus dem gleichen Weingut und dem gleich Jahr folgender Wein: 2010 Domaine Grand Veneur Lirac „Clos de Sixte“ Weiterlesen

Weinrallye #44: Der „beste“ Wein der Welt kommt von der Rhône*

Der beste Wein der Welt

(NM) Richtig gelesen! Der beste Wein der Welt kommt von der Rhône! Passend zur Weinrallye #44. Es ist der 1988 E. Guigal Côte-Rôtie „La Mouline“. Woher ich das weiß? CellarTracker* gibt mir die Antwort. Guigal’s 1988er Einzellagen Côte-Rôtie „La Mouline“ ist der Wein, der von der CellarTracker-Community von allen Weinen durchgehend die besten (in 27 einzelnen) Bewertungen bekommen hat: im Schnitt 98,7 von 100 Punkten! Somit setzt er sich locker vor Weine wie einen 2001 Château d’Yquem, 1989 Petrus, 1959 Château Lafite Rothschild oder einem 1982 Château Latour. Interessanterweise finden sich in den Top 10 der auf CellarTracker bewerteten Weine noch vier weitere Weine von der Rhône: 1983 E. Guigal Côte-Rôtie „La Mouline“ (Platz 4), 1999 E. Guigal Côte-Rôtie „La Mouline“ (Platz 7), 1999 E. Guigal Côte-Rôtie „La Turque“ und 1989 Château de Beaucastel Châteauneuf-du-Pape „Hommage à Jacques Perrin“.

Um einen Wein „den besten Wein der Welt“ zu nennen, muss man sich schon weit aus dem Fenster lehnen. Weiterlesen

Indiana Jones Wein: 1990 Delas Condrieu Viognier

1990 Delas Condrieu Viognier(NM) Südlich von Côte Rôtie, im nördlichen Rhone-Tal liegt Condrieu, eine 110 ha große AOC, vornehmlich bekannt durch exzellenten Viognier. Ich muss zugeben, ich habe vor diesem Wein noch keinen einzigen Schluck eines Condrieu in meinem Leben probiert. Deswegen entschied ich mich gleich einmal mit Pauken und Trompeten diesem Fleckchen Erde zu nähern: mit dem 1990er Delas Condrieu Viognier. Nach etwas Recherche in bekannter Weinliteratur wurden mir folgende Eigenschaften dieser Weine doch recht deutlich gemacht: Selten, teuer, sollte jung getrunken werden. Super.

Doch nun zu dem Wein. Ich bin ja nicht so der Weihnachts-Typ, Weiterlesen

Rosè Probe mit 4 Kandidaten

Rosè(NM) Unser Drunkenmonday Trinksport_Kollege Jürgen hatte mit einer kleinen Runde von Weinfreunden folgende Rosès einmal unter die Lupe genommen:

2008 Paul Jaboulet Ainé Parallèle 45 Cotes du Rhone Rose
Eine Cuvee aus Grenache, Cinsault und Syrah.
In der Nase fruchtige Gewürz Aromen,
Im Gaumen spritzig, fein, trocken, Alkohol etwas hoch (13%),
sehr schön Essensbegleiter (wir hatten dazu Hühnchen in Portwein-Sahne Soße)

2007 Niepoort Redoma Rose Portugal
Keine Angaben zu den Traubensorten
Typus: verkleideter Rotwein, Ausbau im Eichenfass!
Farbe: Bonbon
Nase: Vanille, Stachelbeere, Petrolium, unreifes Obst, Schafsweide,
Gaumen: sehr voll und breit bei 12,5 % Alk., etwas kantig, Eisbonbon,
Abgang: angenehme Bittertöne,
Wenn der Wein länger geöffnet wird entfalten sich Euklyptus und ätherische Frucht in der Nase und es
entwickelt sich ein feiner Obstgeschmack.

2007 Chakana Rosé Argentinien
100% Malbec
Farbe: ungewöhnlich dunkel, ins Blaue schlingernd, Johannisbeersaft
Nase: Marmelade, Himbeere
Gaumen: Sommerbeeren, likörartig, Rosen, rote Grütze, leicht parfümiert, 13,5 % Alk.
Ein ungwöhnlicher Rosewein, der nicht allen Gefallen dürfte aber sicher (weibliche) Fans gewinnen dürfte.

2007 Enate Rosado Spaninen
100% Cabernet
Nase: milchig, feuchtes Gras, grüner Tee,
Gaumen: Eisbonbon, rund, frisch, Zitrone, voll, harmonisch, sehr lecker mit schönem Finale.