Die wunderbare Welt von La Louviere

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(NM) Es gibt Weingüter auf diesem Planeten, die lassen mit ihren Weinen, ihrer Philosophie und ihrem künstlerichen Charme eine leichte Märchenhaftigkeit in so manchem Konsumenten aufkeimen. Natürlich ist dies alles nur Fiktion, aber man kann der Domaine La Louviere durchaus eingestehen, dass sie in ihrer Gesamtheit die Ernsthaftigkeit des Weinbusiness geschickt verdrängt. Von außen betrachtet ist das Konzept mehr als stimmig: Die Hierarchie eines Wolfsrudels, verknüpft mit Menschlichen Herrschaftsbedürfnissen, verpackt in zauberhaft etikettierten Weinflaschen. Das alles aus einem Weinbaugebiet ohne Prunk, Prestige und Vorschusslorbeeren, wo Winzerhandwerk noch vor Massenkompatibilität steht. Die wunderbare Welt von La Louviere: authentisch, klar strukturiert, hübsch anzusehen und ganz schnell ganz nah am Herzen gelegen – und das alles irgendwo aus dem Hinterland Südwest Frankreichs.

Apropos Hinterland: die AOC Malepère liegt im westlichen Languedoc, Südlich der Stadt Carcassonne. Dort residiert die Domaine La Louviere. Laut Wikipedia umfasst die Region etwa 620 Hektar Rebfläche verteilt auf 39 Gemeinden. Seit 2007 dürfen die Rot- und Roseweine der Region unter der Herkunftsbezeichnung Appellation d’Origine Contrôlée (kurz AOC) verkauft werden. Die Weißweine laufen weiter unter Côtes de la Malepère. Die zugelassenen roten Rebsorten für dieses Gebiet sind Merlot (mind. 50%), Cabernet Franc und Malbec. Weißweine werden nicht durch die AOC reguliert, doch wird primär Chardonnay, Sauvignon Blanc, Viognier, Chenin Blanc und Mauzac in der Region angebaut. Obwohl das Gebiet zwar geographisch zu dem Languedoc gehört, geht es dort deutlich rauer, windiger, kühler und kantiger im Vergleich zu den Küstenregionen zu. Ganz deutlich schlägt sich dies in den extrem langen Reifeperioden nieder. Wenn Ende Oktober/Anfang November an der Küste schon Jungweinfest gefeiert wird, kann in Malepere noch die eine oder andere Parzelle Malbec gelesen werden. In den Ausläufern der Pyrenäen liegen die Weinberge bis zu 700 Meter hoch und beinhalten extrem diverse Bodenformationen, was der Grund dafür ist, warum das Einzellagen-Prinzip hier absolut keinen Sinn macht.

Ich möchte euch 5 Weine des Weingutes La Louviere heute hier vorstellen. Zweimal Weiß und dreimal Rot. Den ausgezeichneten Schaumweinen der Domaine, den „Crémant de Limoux“, werde ich mich in einem separaten Artikel noch einmal widmen. Vorhang auf für die wunderbare Welt von La Louviere.

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Malbec & Torrontés – Argentiniens ganzer Stolz im Fokus

Einer der besten Weine des Abends: Escorihuela Don(CLD) Auf nach Mendoza und Co.: Mit Gasttrinkerin Ana aus Argentinien hatten wir uns ordentlich externen Sachverstand für eine gustatorische Reise nach Argentinien ins Boot geholt. Und es war ein Erlebnis: 2 Weiße, 1 Roter im Rosé-Deckmantel und 8 rote Schwergewichte erforderten volle Konzentration bei der Reisegruppe. Bitte folgen Sie dem Schirm und unserer Route:

Escorihuela Chukker 1 Torrontés 2009 – 12,50 € bei Vinosargentinos.de
Goldgelbe Farbe; ausdrucksstarke und sehr aromatische Nase mit Karamelltönen, leicht kühlend, Eucalyptus, etwas Kaktus, am Gaumen recht hoher Alkohol spürbar, Zitrusfrucht, gute Länge – alles in allem ein argentinischer Torrontés moderner Prägung.

Laborum Torrontés 2009 – 12,99 € bei Argentinienweine.de
Sogar noch dunkler in der Farbe, fast amberfarben; erinnert von der Nase her im ersten Augenblick an Gewürztraminer, extrem blumig, Litchi, der Wein springt einem fast in die Nase; dann im Mund voll, aber leicht ins Seifige gehend, hocharomatisch – laut Ana ist das der traditionelle Torrontés-Stil Argentiniens. Weiterlesen