Kampanische Weinbaugeschichte: Pallagrello Bianco + Pallagrello Nero

Auf den Spuren kampanischer Weinbaugeschichte: Pallagrello

(NM) Vorab: Pallagrello ist kein Schinken von Schweinen, welche sich ausschließlich von Waldmeister ernähren. Pallagrello ist eine autochthone Rebsorte aus Kampanien. Es ist zudem eine der wenigen ihrer Art, die es in Weiß – Pallagrello Bianco – und Rot – Pallagrello Nero – gibt. Somit passen die beiden Weine wunderbar in das Thema der Weinrallye #59: Exotische Weine. Gastgeber ist dieses Mal Peter Ladinig von „The Institute of Drinks“.

In Kampanien dachte man lange Zeit der komplette Bestand an Pallagrello Bianco und Pallagrello Nero sei der Reblaus zum Opfer gefallen. Doch Anfang der 1990er Jahre identifizierte Peppe Mancini beide Rebsorten „neu“ und rekultiviert sie seit dem in den Hügeln Kampaniens. Schon im 18 Jahrhundert waren beide Rebsorten übrigens die absoluten Lieblinge des in dieser Zeit herrschenden Königs Ferdinand IV. Sie waren damals schon in der Lage, aus Pallagrello Bianco und Pallagrello Nero überaus langlebige Wein zu vinifizieren. Heute laufen sie unter der Terre del Volturno IGT Gebietsbezeichnung.

Weinrallye #59

In Deutschland muss man sehr lange suchen, um Weine aus diesen Rebsorten zu finden. Weiterlesen

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Nebbiolo trifft Pinot: Accornero Bricco del Bosco Grignolino „Vigne Vecchia“

2007 Accornero Grignolino Bricco del Bosco

(NM) Auf Weinfachmessen wie der z.B. ProWein verkostet man pro Tag locker mehr als 100 Weine. Viele dieser Weine haben sowohl am Gaumen als auch im Kopf eine geringe bis sehr geringe Halbwertszeit. Vielleicht nur 10% bleiben wirklich auf Grund ihres Charakters hängen und nur ganz wenige hinterlassen einen dauerhaften und bleibenden Eindruck. Um einen Wein der letzten Kategorie geht es hier und heute: einen Grignolino. Genauer gesagt ist es der 2007 Accornero Bricco del Bosco Grignolino „Vigne Vecchia“.

Mein Reisepartner der ProWein 2012 war Giancarlo Biscardi. Seines Zeichens Italiener und Besitzer der hübschen Pasta- und Wein-Bar Gianoli in der Gießener Innenstadt. Er war und ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass dieser Wein sowohl auf der ProWein als auch hier und jetzt mit meiner Zungen tanzen darf/durfte. Wer von der Rebsorte Grignolino in seinem Leben noch nicht viel gehört hat, braucht sich dafür eigentlich auch nicht zu schämen. Sie wird (außer in Kalifornien bei Heitz Vineyards!) nur im Piemont in den Regionen Monferrato und Asti kultiviert. Autochthon also. Dort zählt er zu den frischen und leichten Rotweinen, welche früh getrunken werden sollen und sich im Export nie wirklich durchgesetzt haben. Doch es gibt Winzer die das Image des Grignolino etwas aufmöbeln möchten. Einer von ihnen ist Ermanno Accornero. Weiterlesen

Weinrallye #40: Autochthones aus Kroatien: Teran von Roxanich

2005  Roxanich Teran(NM) Es gibt sie noch. Die etwas anderen Weine dieser Welt. Fern ab vom Cabernet und Merlot Einheitsbrei vs. Weltweinglobalisierung erfrischen uns Winzer und Weingüter mit dem Stolz ihrer Region: den autochthonen Rebsorten. Passend zur Weinrallye #40 kredenzte uns Drunkenmonday Mitglied Jochen Leeder zwei außergewöhnliche Weine aus Kroatien.
Das Weingut Roxanich ist so etwas wie der „rising Star“ des Landes. Erst 2005 kam ihr erster Wein auf den Markt. Seit dem schocken sie in regelmäßigen Abständen bei Verkostungen, Wettbewerben oder Blindproben die Juroren. Auf schweren und unbelasteten eisenhaltigen Kalkböden wächst um Porec in Istrien ihr sehr eigener Wein. Die autochthone Rebsorte Teran (im italienischen Friaul auch unter Refosco bekannt) wird von Roxanich gleich in zwei Variationen angeboten, beide konnten wir verkosten. Weiterlesen