FlaschenWeise – ist Wein in Gesellschaft besser oder die Gesellschaft mit Wein besser?

Schöner Hausen Pankow Sonnenblumen

(PT) Schmeckt Wein in sympathischer Gesellschaft besser? Oder wird die Gesellschaft mit gutem Wein besser? Oder der Verlauf des Abends? Oder liegt es vielleicht an der Menge der verkosteten Weine? Fragen über Fragen, die wohl nur durch praktische Feldstudien beantwortet werden können.

Dazu hat uns Frank vom Berliner Weinpilot einen Gastbeitrag zu der sympathischen Idee „Flaschenweise“ geschickt. Unterstütz durch Bilder von Andreas Gregor. Auf geht es:

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FlaschenWeise – neues vinophiles Format gestartet

Am vergangenen Freitag habe ich den Auftaktevent einer neuen vinophilen Veranstaltungsreihe im Berliner Osten miterleben dürfen und kann nur sagen: Ein gelungener Auftakt! Eingeladen hatten die Weinfreunde Berlin, eine Gruppe von Weinenthusiasten, und der Klub der Vinonauten, das ist vor allem der Berliner Sommelier Ralph Martin. Dieser verantwortet maßgeblich das Weinsortiment der Lokation, in dem das Ganze stattfand und auch künftig jeden 1. Freitag im Monat stattfinden soll: dem „Schöner Hausen“. Nur wenige Schritte von der ehemaligen Zonengrenze entfernt, im äußersten Pankower Westen und also eigentlich schon fast im Wedding, verkauft Viola Westphal seit etwa einem Jahr Dinge, die das „Hausen“ schöner machen: neben Weinen aus Deutschland und Frankreich Feinkost, Kaffee, Naturkosmetik und Wohnaccessoires.

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Flaschenweise en detail

Nun aber genug der Vorrede: „FlaschenWeise“ ist eine Veranstaltungsform, wie jeder sie aus dem privaten Freundeskreis kennt – „Jeder, der Lust und Laune hat mitzumachen, bringt einfach eine Flasche Wein seiner Wahl mit, sowie die dazugehörige Geschichte und die Informationen über Weingut und Winzer.“ (Aufmacher von „FlaschenWeise“) Allerdings gehört eher nur der erste Teil in den privaten Freundeskreis, der zweite dann schon mehr in den semiprofessionellen und informellen Bereich, in dem sich Weinfreaks und jene, die es werden wollen, zusammenfinden. Diese Geschichte(n) und Informationen über Wein und Winzer und dazu manchmal die Erzählungen über den individuellen Erwerb machten dann auch den besonderen Reiz dieser Runde von Weinfreaks aus, die sich zusammengefunden hatten, um einander Weine vorzustellen und gemeinsam zu verkosten. Doch zurück zum Anfang.

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Die Weinfreunde Berlin und Ralph Martin waren sich wohl nicht ganz sicher, wie viel Wein und Mensch an diesem Abend in der Wollankstraße 105 auftauchen würde und hatten vorgesorgt. Als ich leicht verspätet kurz nach 18 Uhr einlangte, erwartete mich eine vorerst kleine Runde vor dem Laden, jedoch eine lange Weinliste mit 12 Weinen.

Hummel Wein Rosé

Ehe ich mich versah, hatte ich einen Rosé von Horst Hummel zur Begrüßung im Glas, den ich bereits auf der Authochthon-Messe kennengelernt hatte und den Stuart Pigott unlängst als „Wein für Erwachsene“ beschrieben und gelobt hatte: Ein ernsthafter Rosé, den ich als Nicht-Rosé-Trinker als Wein akzeptieren kann. Während des Trinkens ging ich die Liste durch, die Weine von weiteren sechs Winzern enthielt, vor allem aus Deutschland, aber auch aus Italien und noch einmal aus Ungarn. Da unsere Katze jedoch ihr Insulin brauchte, musste ich die Runde noch einmal verlassen und habe deshalb die Listen-Weine nicht alle probieren können. Das hätte aber auch den Rahmen dieses Textes gesprengt. Nur so viel: Es gab den ersten Jahrgang eines neuen Weingutes „gut von beiden“ zu probieren, von dem mir der Rosé, wenn auch ganz anders als der von Hummel, und der Weißburgunder sehr gut gefielen.

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Als ich nach anderthalb Stunden wieder auftauchte, war die Runde vor dem „Schöner hausen“ merklich größer und mit Leuten aus Südafrika, Australien und dem Ruhrgebiet richtig international geworden. Entsprechend vielfältig war die Weinauswahl der folgenden Stunden. Gefallen haben mir von der Weinliste noch die Rieslinge von Michael Schäfer von der Nahe sowie Sauvignon Blanc und Riesling vom Weingut Erlenbach, die ich vor einiger Zeit bereits als Fassproben im Glas hatte.

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Dann aber ging es Schlag auf Schlag mit den Weinen der Gäste los und da waren meine Favoriten ein 2003er Riesling Ayler Kupp von Peter Lauer, besonders aber die Rotweine vom burgenländischen Bioweingut Moritz. Natürlich wurde es auch noch australisch und südafrikanisch (Syrahs und mir einfach zu heftig!), davor und als Antwort auf das Burgenland ungarisch, und am Ende noch einmal deutsch mit einem Riesling aus dem Hause Gunderloch. Da war es inzwischen schon weit nach zwei Uhr.

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Und natürlich gab es an diesem traumhaften Sommerabend auch etwas zu essen und sogar Livemusik vom Imbiss nebenan, die, eigentlich bestimmt für die Bierkumpels des Gitarristen, uns Weinselige irgendwann auch nicht mehr störte – eben Berlin by Night. Ein Street Wine Friday, zur Nachahmung empfohlen!

Links:

Berliner Weinpilot

Schönerhausen

Weinfreunde Berlin
Facebook Weinfreunde Berlin

Vinonauten
Facebook: Klub der Vinonauten

 

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