(PT) Berlin. An der U-Bahn Station Eberswalderstrasse befindet sich ein kunterbunter Mikrokosmos an gastronomischen Angeboten der ganzen Welt. Und das Filetstück. Heute haben wir es ausprobiert. Ich machs kurz: Für Liebhaber von feinstem Fleisch, gerne auch „dry aged“, absolut zu empfehlen.
Bei Bedarf kann man das Fleisch „ausser Haus“ zu sehr moderaten Preisen erwerben.
Wir haben uns für das „Filetstück 3 Wochen dry aged“ und „Entrecote vom pommerschen Rind 3 Wochen dry aged“ entschieden (die beiden in der Mitte).
Der Metztger darf im Filetstück nicht fehlen…
Zuvor gab es leckeres Bauernbrot und selbstgebackenes Kurkumabrot mit mildem Olivenöl.
Ganz großes Gaumenkino! Dazu: Zweierlei von der Bohne mit Speck – Babyleaf-Spinat mit Ingwer-Limettensauce (die Soße ist zum Niederknien!) – Sommersalat
Darauf gab es ein Käffchen im jungen Nothaft & Seidel.
Zu Hause angekommen, ging es in die Pfalz: Das Weingut Pflüger ist einer der Pioniere des ökologischen Weinbaus in Deutschland – und das seit gut 20 Jahren. Mittlerweile hat der Junior Alexander Pflüger den Betrieb übernommen – am auffälligsten kommt dies durch die neuen Etiketten zur Geltung. Hierbei hatten wiedermal die medienagenten ihre fähigen Finger im Spiel.
Alexander Pflüger hat sich in der Weinwelt umgesehen: Praktika in Burgund, Südafrika und an der Mosel rundeten seine Lehrzeit mit Geisenheim Studium ab. Seine Frau Aline jedoch fand er am Mittelrhein – ebenfalls eine hervorragende Weinregion. Das 18-Hektar-Weingut Pflüger hat ein Drittel seiner Lagen mit Riesling bestockt. Dazu gehören Parzellen im Dürkheimer Michelsberg und im Ungsteiner Herrenberg. Weiße und rote Burgundersorten ergänzen das Rieslingangebot des Familienbetriebs. Seit drei Jahren werden die Weingärten nicht nur ökologisch sondern auch nach biologisch-dynamischen demeter-Richtlinien bewirschaftet.
„Das ist eine andere Sichtweise des Weinbaus“, sagt der Geisenheimer Weinbauingenieur. Rhythmen, Stimmungen und Präparate spielen demnach eine große Rolle. Im Keller wird der Wein „begleitet, aber nicht gemacht“. Über diesen puristischen Ausbaustil tauscht sich der 31-Jährige mit jungen Kollegen aus, vor allem mit den „VDP-Talenten“.
Zum Wein: Der Pflüger Michelsberg Riesling 2011 stammt aus Terassen, die nicht maschinell bearbeitet werden. Mit Hilfe von Pferden werden unter Anderem die Bodenarbeiten durchgeführt.
Trotz seiner Jugend gibt der Michelsberg Riesling schon einen sehr stimmigen und ausgeglichenen Eindruck ab: Zu Beginn noch verhaltene Riesling-Frucht in der Nase. Einfach mal im Glas stehen lassen, die Nase öffnet sich merklich: Kräuter, herbe Orangenzesten – am Gaumen dann eine tiefgründige Erdigkeit, die jedoch verspielt und leichtfüssig ist. Der Pflüger Michelsberg Riesling bietet für 12,50 € ab Hof anspruchsvolles Trinkvergnügen. Leider war unsere Flasche zu schnell leer, aber wir empfehlen, diesen Riesling unbedingt über zwei bis drei Tage zu probieren, damit man seine Entfaltung beobachten / erschmecken kann.
Weingut Pflüger Riesling: Auch gereift überzeugend!
Weingut Pflüger Michelsberg Riesling 12,50 € ab Hof
Weingut Pflüger
Filetstück Stück
medienagenten
PS: Der Service im Filetstück Berlin Prenzlauer Berg ist hervorragend, die Preise angemessen. Einziger Wermutstropfen: Von drei verschiedenen Weinen (glasweise) waren zwei merklich oxidiert – der Service reagierte jedoch souverän auf unsere Beanstandung und brachte dementsprechend Wein aus „frischen“ Flaschen. Bei einem Lokal dieser Preisklasse sollte es jedoch gar nicht erst so weit kommen.
Was den Wein betrifft verwundert uns die Beurteilung nicht, können wir doch seit vielen Jahren die Pflüger-Rieslinge genießen und haben daher nur die eine Bitte: trinkt nicht alles weg, wir brauchen auch weiterhin „unsere“ Pflüger-Rieslinge.
Für die anderen Genüsse im Blog ist uns momentan die Anreise zu lange.