(NM+PT) 2+2=1! Was mathematisch völliger Käse ist, trifft auf diesen Wein in vinophiler Auslegung zu 100% zu. Man nehme 2 Pfälzer Lagen wie sie unterschiedlicher nicht sein können, addiere 2 Freunde und Weinmacher die aus den Trauben beider Weinberge 1 Spätburgunder vinifizieren: Fertig ist der Gottes Berg! Andreas Rings vom Weingut Rings aus Freinsheim und Thomas Pfaffmann vom Weingut Wageck-Pfaffmann aus Bissersheim sind die beiden Köpfe hinter diesem eigenständigen „Projekt-Wein“. Der Freinsheimer Gottesacker liefert dank Buntsandstein-Böden eine gewisse Kraft, Dichte und Farbe, wohin gegen der Bisserheimer Goldberg mit kalkigen Bodenstruktur Mineralik, Finesse und Eleganz mit in den Wein bringt. Auf Grund des 2 Lagen-Konzeptes wird dieser Tropfen als „einfacher“ Tafelwein verkauft. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch die Pfälzer Weinmacher Legende Bernd Philippi.
Doch nun zu dem Wein. In der Nase strömte ein stimmiges „Hallo hier bin ich“ aus dem Glas. Saftige Pinot Rotfrucht, viel Würze, gekonnter Holzeinsatz bla bla bla. Hier könnte man jetzt die bekannten Pinot Noir Verkostungs-Floskeln auftischen, doch wirklich gerecht wird man ihm vielleicht nur so: Der 2009er Gottes Berg Pinot Noir ist ein in sich absolut stimmiger Wein, der weder zu viel noch zu wenig von dem Einen und dem Anderen in die Flasche bringt. Die beiden Lagen ergänzen sich ganz ausgezeichnet. Saft und Konzentration treffen auf Balance und Trinkspaß. Die Kraft im Mund bringt der Gottes Berg wunderbar auf die Zunge, ohne fett oder plump zu wirken. Dabei wird die Pfälzer Urgewalt gut unter Kontrolle gebracht. Dieses Kunststück bekommen nicht viele Winzer so überzeugend hin. Ein Deutscher Pinot wie er viel zu selten vinifiziert wird. Auch im Abgang überzeugt er durch eine ausgezeichnete Länge mit viel Frucht und Würze. Unser zweiköpfiges Verkoster Team war hin und weg. Bitte genauso weitermachen Jungs! Der Wein findet sich definitiv in der 92-93 Punkte Range wieder. Zumindest unserer Meinung nach.
Für 32€ kann jeder diesen Saft -leider nur direkt- bei den beiden Weingütern erwerben. Doch Achtung: Minimenge!
2009 Gottes Berg bei Captain Cork
http://www.weingut-rings.de/
http://www.wageck-pfaffmann.de/
32€ sind aber auch `ne Menge „Holz“! Werden Mostgewicht und Ertrag pro Stock bzw. m² Anbaufläche verraten?
Sollte es ein ähnliches Erlebnis wie Johner`s Spätburgunder Barrique „SJ“ sein, ist der Preis gerechtfertigt.
Ich habe gerade `mal die Webseiten der Weingüter besucht,
liebe Winzer, lasst doch den überstrapazierten Spruch „Das Leben ist zu kurz um schlechten …“ weg. Mir reicht er bei`m Discounter.
Hardy, rein aus Qualitäts-Vergleichen sind die 32€ für diesen Pinot aus Deutschland sehr fair, im Internationalen Preis-Rahmen geradezu lächerlich. Btw. Particks 2009er SJ Pinot liegt bei um die 100€ …
Hast recht, ich bei Patrick Johner´s „SJ“ versehentlich vom Einkaufspreis für Händler und Gastronem ausgegangen.
Pingback: Zwei Lagen – zwei Winzer – eine Passion – ein Projekt: Pinot Times « Drunkenmonday Wein Blog
Pingback: Hausbesuch Teil1: Ein Abend mit Jürgen Krebs und Andreas Rings | Drunkenmonday Wein Blog
Pingback: Ein Abend mit Jürgen Krebs und Andreas Rings | weinfunatiker1