Guter Kork, böser Kork, Plastik Kork

Plastik Kork funktioniert!(NM) Dem „Problemkind“ Naturkorken wurde gerade erst von unserem geschätzten Blogger-Kollege Dirk Würtz die Windeln gewechselt. Es ging hoch her, es wurde viel diskutiert, nicht nur zwischen den Zeilen kritisiert und Qualitäten in Frage gestellt. Doch diesem teilweise „stinkenden“ Thema werde ich mich heute nicht widmen. Vielmehr weckte der oft geschundene und geprügelte Plastikkorken meine volle Aufmerksamkeit.

Neulich öffnete ich von einem meiner Lieblingsweingüter der Toskana „Avignonesi“ einen 1999er Avignonesi „Rosso di Toscana“. Ich gebe zu, dass dieser Rosso nicht gerade das Ende der Qualitätsspitze des Hauses markiert. Der Blend aus Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Merlot rangiert eher in den Einstiegsqualitäten des Traditionsweingutes aus Montepulciano. Der aktuelle Jahrgang liegt in dem 13-15€ Bereich. Umso mehr wunderte mich die Tatsache, dass nach dem öffnen mich ein lupenreiner Plastikkorken anlächelte. Direkt schossen mir die Horrorstories über die „längere“ Lagerung unter Plastikkork in den Kopf: Der Verschluss gibt fiese Plastik Aromen an den Wein ab oder verändert anderweitig den Geschmack des Weines – blabla etc… Von der Sauerstoffversorgung ganz zu schweigen. Immerhin verbrachte dieser 1999er Rosso di Toscana 11 Jahre hinter den Plastik Gardienen.

1999 Avignonesi Rosso di Toscana Doch dann das. Mir strömte ein wunderbar gereifter Wein in die Nase. Schöne Sekundär und Tertiararomatiken nach Eisen, Blut und etwas Waldboden. Die Frucht ist in den Hintergrund getreten. Auch die Säure harmoniert mit dem mittleren Körper, das Tannin ist reif und umgänglich. Sicherlich kann man von einem Wein aus der Preisklasse alterrungstechnisch keine Wunder erwarten, doch gerade zum Essen (gegrillte Kalbskotelett und Ofenkartoffeln) zeigte er seine volle Stärke. Von bösem Plastik Kork incl. Plastik-Geschmack keine Spur. So lasse ich mich gerne überraschen. Die 2008er Version des Avignonesi Rosso di Toscana ist ganz neben bei wieder mit einem Naturkork verschlossen und Qualitativ ganz ausgezeichnet! Und die Moral von der Geschichte? Wie es scheint können auch gescheite Plastikkorken einen Wein über Jahre ordentlich verschließen. Zumal hier ja die Industrie jährlich neue Produkte auf den markt wirft.

Weitere reife Italiener auf Druckenmonday:
1999 Gianni Voerzio Barolo „La Serra“
1993 Poderi Aldo Conterno Barolo „Romirasco“
1998 Feudi di San Gregorio Greco di Tufo „Cutizzi“
1994 Montevertine Riserva
1990 Felsina „Fontalloro“
1988 Michele Chiarlo Gavi „Fornaci di Tassarolo“
1998 Arnaldo-Caprai Sagrantino di Montefalco „Collepiano“
1995/1998 – Aglianico Tasting

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5 Antworten auf „Guter Kork, böser Kork, Plastik Kork

  1. Unschön, wenn man permanent zuckt, da leider unglaublich viele Rechtschreibfehler in diesem kurzen Beitrag stecken.

    Auf alle Fehler will ich gar nicht eingehen, „von unserem geschätztem Blogger-Kollege“ – hier z.B. lernt man doch die Deklination recht früh, ergo „von unserem geschätzten .. Kollegen“.

    Ob mit „Plastik Kork“ der Plastikkorken gemeint ist, oder ein Werk der modernen, plastisch abbildenden Künste, das sei dahingestellt.

    Letztlich muss man sich fragen, was nun die Aussage des Beitrags ist. Ein probierter Wein soll eine repräsentative Aussage untermauern?

    Vinophile Grüße

    Gattaca

  2. Danke für den promten Service. Die Fehler wurden wie immer ausgebessert. Schade nur, dass man über einen singulären Erfolg eines Plastikkorkens anscheinend nicht referrieren darf, ohne dabei in Geisenheim eine Doktorarbeit zu schreiben.

  3. Man darf natürlich über den Plastikkorken, oder jegliche andere Verschlussform philosophieren. Jedoch, so scheint mir, ist ja eine Intention der Blogautoren sicherlich, dass sie – die Öffentlichkeit suchend – Informationen verbreiten, bzw. Diskussionen anstoßen wollen. Die in obigem Beitrag weitergetragene Information ist allerdings nicht sonderlich gehaltvoll. Es wäre schlicht sinnvoll, den Aufsatz mit weiteren Erwägungen zur Thematik etwas aufzupeppen. So ist die mögliche, tatsächlich fundierte Aussage hinter „Gardienen“…

  4. Zu den Themen Naturkork, Plastikkork etc. gibt es genügend Diskussionen im Netz. Auch wenn ich jetzt enttäuschen muss: in diesem Fall ging es mir einzig und alleine um die Tatsache (Freude) über das gute Abschneiden dieses Plastikkorkens. Nicht mehr und nicht weniger. Da dieser Blog kostenfrei ist, nehme ich mir die Freiheit heraus, auch einmal solche Beiträge zu veröffentlichen. Auch wenn es ihm an „Gehalt“ fehlen mag. Es steht ihnen wie immer frei unseren Blog auf Grund von „Gehaltlosigkeit“ zu meiden.

  5. Lieber Nico, danke für diesen weiteren interessanten Artikel von dir, den ich sehr gern gelesen habe! Bisher habe ich Wein mit Plastik-Korken immer „großräumig umfahren“. 😉 Allerdings gebe ich ihnen, nach deinem netten Plädoyer für den Plastik, vielleicht noch eine Chance. 😉

    Danke und lieben Gruß,
    Herta

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