(NM) Ein Nasendéjà-vu der besonderen Art hatte ich mit dieser äußerst interessanten Flasche „Blauburgunder“ aus Südtirol: 1998 Alois Lageder „Krafuss“ Pinot Nero. Nachdem ich meinen Riechkolben tief in das Glas gesteckt hatte, schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf: Das riecht original so wie Omas Couch (Möge sie in Frieden ruhen. Die Oma und die Couch).
Bevor ich nun in die Tiefen meiner Kindheit abdrifte, versuche ich mal das ganze ein wenig genauer zu beschreiben: Aromatisch ist der Wein extrem interessant. Wenn man überhaupt Fruchtkomponenten erkennt, dann wohl am ehesten in Zartbitterschoki eingepackt Kirschen und schwarze Johannisbeeren. Den Löwenanteil des Geruchskonglomerats bestimmen Aromen von alten und muffigen Holzkisten, der berühmten „reifen“ Couch, schwarze Erde, angetrocknete Oliven und etwas Brot. Faszinierend. Am Gaumen lebt der Wein durch eine feine Säure, die getragen von den mürben Taningerüst den Wein äußerst „trinkig“ macht. Die 13.5% Alkohol sind sehr gut eingebunden. Im Abgang kommen die Schokifrüchte noch einmal schön hervor und hinterlassen ein komplettes Arrangement. Die Substanztive Eleganz, Grazie und Feinheit möchte ich hier noch erwähnt haben. Kein „WoW“-Wein, sonder ein reifer Pinot der jetzt extrem angenehm zu trinken ist. Von mir gibt es 90 Punkte. Runde Sache das.
Extra-Info: Die Lage Krafuss liegt in Eppan auf 450 Meter über dem Meeresspiegel nach Südosten ausgerichtet. Auf lehmigen, schotterigen, kalkhaltigen Gletscherablagerungsboden wächst dort ausschließlich Pinot Nero. Der Weinberg wurde 1991 in Dichtpflanzung am Drahtrahmen, mit ausgewählten Blauburgunderklonen neu bepflanzt.
Wo hast du den denn her ?
35085 Wittelsberg 🙂
Urban Priols Bruder rules!
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