Sekt_Evolution aus dem Rheingau: Barth’s „Primus“

2007 Barth "Primus"(NM) Wer wagt, gewinnt. Dieser doch recht abgedroschene Spruch findet in einer frischen Idee des Weinguts Barth aus Hattenheim im schönen Rheingau aber seine volle Entfaltung. Man nehme ein schon klassifiziertes Erstes Gewächs, versektet dies in limitierten und handbeschrifteten Magnumflaschen und versteigere ein Teil davon auf der VDP Versteigerung im Kloster Eberbach. Geniale Idee, genial umgesetzt.

Die Familie Barth hat sich schon lange der Versektung einem Teil ihrer Weine intensiv hingegeben. 40% der Menge Ihrer Trauben wandern heuer in die Sektherstellung. Insgesamt 7 (mit dem Primus acht) verschiedene Sekte findet man auf der Karte des Weinguts. Alle samt nach traditioneller Flaschengärung hergestellt, mindestens 24 Monate auf der Hefe (der „Ultra“ gerne auch 36 Monate oder mehr), läuft jede Flasche Sekt bis zu 60 mal durch fachkundige „Rüttel“-Hände. Ein riesiger Aufwand.

Details zum "Primus"Mit dem „Primus“ gingen die Barths aber noch einen Schritt weiter: Ein Drittel der Menge des eingereichten und klassifizierten 2007er Riesling Hattenheimer Hassel Erstes Gewächs wurde in 470 Magnum Flaschen abgefüllt und 24 Monate einer zweiten Flaschengärung unterzogen. Daraus entstand der erste „Sekt“ auf Basis eines fertigen Rieslings Erstes Gewächs. Bis heute ein Unikat. Der Preis für eine Magnum erreichte am 25. September 2010 bei der Weinversteigerung auf Kloster Eberbach 121€. Jede dieser Flaschen wird einzeln von Nobert Barth nummeriert und signiert und für diesen Preis ab Weingut verkauft.

Bei unserem Besuch auf dem Weingut hatten wir die Möglichkeit diese „Spezialität“ einmal zu probieren – und ehrlich gesagt: Wir waren ganz schön geflasht! Der Primus bringt das Thema Riesling EG auf ein anderes Level. Unsere erste Befürchtung von einem fetten und alkoholischen Monster überholt zu werden, wurde sofort mit dem ersten Schluck ausgehebelt. Die feine Perlage lässt die doch kräftige Riesling Aromatik in einem anderen Licht erstrahlen. Die feine Würze, die tropischen Früchte, die leichte Röstaromatik – alles wirkt durch die Bubbles schwebend, aber doch druckvoll und präzise. Es gibt dem ganzen eine „gefühlte“ Tiefe. Extrem spannend! Das wir uns hier nicht auf „Easy-Drinking“ Niveau wiederfinden war klar, aber das sich Finesse und Druck in einem Schaumwein so wunderbar vereinbaren lassen kann, war uns nicht bewusst. In ganz Deutschland kreieren Spitzenköche Menüs um diesen Trunk, welcher sich somit auch als großartiger Essensbegleiter outet. Paul (PT) und ich waren ganz begeistert von dem Stoff. Wer es sich leisten kann: Ein paar Flaschen schlummern noch im Keller des Weingutes.

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8 Antworten auf „Sekt_Evolution aus dem Rheingau: Barth’s „Primus“

  1. Die Sekt- und Weinprobe mit Euch hat großen Spaß gemacht. Vielen Dank für den tollen Artikel über unseren Primus.

    Liebe Grüße aus dem verschneiten Rheingau,
    Mark

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  5. Ein Traum vom Sekt. Ganz nach dem Motto das Leben ist zu Kurz um schlechten Sekt zu trinken. Der Sekt sieht gut aus. Muss ich auch mal probieren!

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