Amtliche Prüfnummer: Ein Beispiel an zwei 1995er Auslesen vom Schloss Lieser

Moseltal(NM) Ich muss sagen, dieses war ein sehr interessantes und lehrreiches Tasting. Zwei Weine, gleiches Weingut, gleiche Rebsorte, gleiches Jahr, gleiche Lage, gleiches Prädikatslevel, aber unterschiedliche AP# (amtliche Prüfnummern). Die „Verwendung“ dieser Nummer wird von vielen Weingütern unterschiedlich im Bezug auf die Stilistiken der Weine ausgelegt.

Lange Rede, kurzer Sinn…

…im Detail waren das:

1995 Schloss Lieser Niederberg Helden Riesling Auslese *** AP #12
und
1995 Schloss Lieser Niederberg Helden Riesling Auslese *** AP #13

Gleich vorne weg: Hier waren zwei sehr unterschiedliche Weine im Glas! Blind hätte ich beide Weine nie auf 1995 getippt. Sie waren absolut frisch, kein Zeichen von Firne, eine reife Säure und absolut „auf den Punkt“ im Glas. Die #12 war der etwas feinere und elegantere Wein, wobei die Säure und „Mineralität“ deutlicher zum Vorschein kamen, da die Süße durch geringeres Mostgewicht (nach Email-Nachfrage an Schloss Lieser ca. 4-5° Öchsle) nicht so präsent war. In die #13 gingen deutlich mehr Botrytis befallene Trauben, welche den Wein breiter und süßer, aber auch interessanter und insgesamt runder machten.

Beides waren tolles Weine auf ihre Art. Ich empfehle jedem der die Möglichkeit dazu hat, eine solche Probe einmal vorzunehmen.

Dies sagt Wikipedia zur AP#:

Amtliche Prüfungsnummer für Deutschen Wein

Die amtliche Prüfungsnummer ist die jedem „Qualitätswein“ und „Qualitätswein mit Prädikat“ (seit 2006 auch „Prädikatswein“) nach Deutschem Weinrecht zugeteilte Nummer, die das erfolgreiche Passieren der Qualitätsweinprüfung bestätigt. Aus ihr lässt sich der Abfüllbetrieb, das Jahr der Anstellung zur Qualitätsweinprüfung sowie die laufende betriebsinterne Nummer des Weines ablesen.

Der Aufbau der amtlichen Prüfungsnummer

Die erste Ziffer kennzeichnet die Prüfstelle, die dem Wein die Amtliche Prüfungsnummer zugeteilt hat (1 = Koblenz; 2 = Wittlich; 3 = Trier; 4 = Alzey; 5 = Neustadt; 6,7 = Bad Kreuznach…). Die nächsten drei Ziffern stehen für die Gemeinde in der der Antragsteller seinen Betriebssitz hat. Die Ziffern fünf bis sieben sind die Betriebsnummer des Abfüllers. Die nächsten beiden Ziffern beziffern die Füllung eines Betriebes als laufende Nummer. Aus den letzten zwei Ziffern wird das Jahr der Weinabfüllung ersichtlich. Die Zahl 01 bezeichnet beispielsweise das Jahr 2001.

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