Was hat das Dekoltè zu bedeuten? – 2001er Chateau de Roquefort Rubrum Obscurum

Chateau de Roquefort - Rubrum Obscurum

2001 Château de Roquefort „Rubrum Obscurum“

(PT) Dieser gemischte Satz, bestehend aus alten Grenache, Mourvèdre und Carignan Reben (Alter ca. 60 -70 Jahre), ist die Krönung der Winzerarbeit von Raimond de Villeneuve. Auf seinem Gut Chateau de Roquefort, gelegen direkt oberhalb von Bandol (die Appelationgrenze verläuft auf dem Felsmassiv welches zu seinem Besitz gehört), erzeugt Raimond de Villeneuve eigenständige, authentische Weine die selbst in Blindverkostungen immer wieder erkennbar sind – nicht weil sie einem negativ im Gedächnis bleiben würden. Ganz im Gegnteil: sie wagen und haben Charakter wie wenige Weine der Provence.

Das Chateau de Roquefort ist 20 Minuten östlich von Marseille und nur acht Kilometer vom Meer entfernt gelegen. Die Weinberge befinden sich auf einer Höhe von 400 Metern und sind von einem hohen Felsenhalbkreis umgeben. Dieser ist nur nach Norden geöffnet, dadurch kann der Mistral (von Norden kommenden) mit Geschwindigkeiten von bis zu 120 Km/h, die Reben „trocknen“ und kühlen.

Die Felsen sowie die Böden bestehen zum Großteil aus Kalkstein, wobei die Weinberge in einem „Becken“ liegen, daher findet man bei der Arbeit im Weinberg eine Vielzahl an versteinerten Muscheln, Schnecken und weiteren Fossilien. An diesem Ort hatte Raimond de Villeneuve 1995 das Gut von seinem Vater übernommen und neu aufgebaut. Seine Mühen wurden mit der Auszeichung „Winzer des Jahres 2002“ der Revenue des Vins de France belohnt. Raimond ist Mitbegründer der „Renaissance des Appelation“ bzw. der „Return to Terroir“ Gruppierung und bewirtschaftet sein Chateau de Roquefort seit 1995 biodynamisch (Ecocert zertifiziert).

Michel Fischer von der Maison du Vin trifft es auf den Punkt:

Raimond de Villeneuve scheint keine Kompromisse zu kennen. Seine Weine jedenfalls strahlen einen expressiven, ungebändigten Charakter aus. Glattgebügelte, stromlinienförmige Einheitsweine gibt es anderswo. Die natürliche Ausdruckskraft ist in der Jugend oft wild und ungestüm, entfaltet aber mit zunehmender Reife eine wunderbare Harmonie.

Den Rubrum erzeugt Raimond nur in ausgewählten Jahren: da die drei Rebsorten selten gemeinsam auf den Höhepunkt der physiologischen Reife kommen, gab es nach dem 2001er erst mit dem Jahrgang 2004er wieder einen Rubrum Obscurum. Der Rubrum Obscurum (voller Name: „Rubrum Obscurum ex veteribus vitibus“) begeistert durch seine kühle, frische Mineralität, ist Aromen von schönen,reifen dunklen Früchten, toller Würze und einer sehr guten Struktur ausgestattet. Seine kühle Stilistik läßt ihn trotz 14 % Alkohol extrem „trinkig“ sein – die kühle und kraftige Brise des Mistrals hat ihre Spuren hinterlassen. Ein Wein mit Ecken und Kanten, der nicht nur vom Etikett her gefällt.

Das Dekoltè der Rubensdame auf dem Etikett ist auch immer ein Hinweis auf die Beschaffenheit des jeweiligen Jahrgangs: Mal sind die Brüste runder, mal länger, mal sind die Nippel kleiner mal größer 😉 sie passen sich sozusagen den Gegebenheiten des Jahrgangs an. Die etwas andere Jahrgangsbewertung. Es lohnt sich zwei verschiedene Jahrgänge des Rubrums genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wenn ihr die Möglichkeit haben solltet, Raimond de Villeneuve einmal live zu erleben – nutzt sie! Er ist ein sehr amüsanter und eloquenter Zeitgenosse der sich und die manchmal doch etwas steife Weinwelt nicht zu ernst nimmt (siehe unten)

Raimond de Villeneuve - Chateau de Roquefort

Manchmal findet Raimond auch zeit zu twittern: @deRoquefort
Die Website von Chateau de Roquefort: Chateau de Roquefort
Weitere Artikel zu Chateau de Roquefort:
Gerade im Glas: Chateau de Roquefort Corail Rosé 2007

Hier könnt ihr Chateau de Roquefort Weine bestellen

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2 Antworten auf „Was hat das Dekoltè zu bedeuten? – 2001er Chateau de Roquefort Rubrum Obscurum

  1. Pingback: Gerade im Glas: 2007 Château de Roquefort Corail Rosé « Drunkenmonday Wein Blog

  2. Pingback: Mysterium des Moments: Momentum 2007 & La Pourpre 2006 – Chateau de Roquefort « Drunkenmonday Wein Blog

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