(NM) Nach nun fast 3 Jahren in meinem Keller (Gedult zahl sich manchmal ja sogar aus), entschloss ich mich dazu, dieses so hochgelobte Schätzchen anläßlich eines Koch-Abends mit Freunden zu Roastbeef mit Steinpilz-Sahne-Jus & Mangold mit auf den Tisch zu stellen. Welch eine gute Entscheidung!
Hier erstmal ein paar Fakts über Valdicava: Valdicava selbst produziert jährlich etwa nur 5000 Kisten Brunello und Rosso di Montalcino, dies sind etwa 1% der Jährlichen Brunello Produktion. In ausergewöhlichen Jahren kommen maximal 800 Kisten des Einzellagen Brunellos „Madonna del Piano“ hinzu. Mit dem Valdicava Brunello hat sich das Weingut zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von traditionellen Werten einen Brunello mit etwas mehr Frucht, Balance, Eleganz und Harmonie zu erzeugen. Dies ist ihnen mit der 2001er Version bestens gelungen:
Schon der Wine Spectator schickte dieses Tröpfchen mit 98/100 Punkten nahezu in den Olymp. Die nur 2500 Kisten von diesem Wein waren dementsprechend schnell ausverkauft. Nach ca. 4 Stunden im Dekanter dann die Wahrheit: Welch ein geiler Wein! Die Nase ließ schon Großes erahnen. Reife dunke Beeren (Bromm/Heidel/Cassis), dunkle Schokolade, erdnahe Töne und Ausläufer von Feilchen und Flieder. Irgendwie Brunello, aber mit einem gewissem Extra-Kick Frucht. Am Gaumen dann ein Feuerwerk von Früchten, reifen Tanninen, toller Struktur, Schokolade, wieder diese erdigen Töne – ein Sangiovese mit Turbo Boost. Von allem etwas mehr, trozdem genau richtig, und wunderbar harmonisch im Gesamtbild. Von dem langen Finale und der großartigen Essens-Combo brauch ich gar nicht mehr erzählen. Ein Weinerlebnis. Leider war diese meine letzte/einzige Flasche. 95+ Punkte!
PS: Noch dazu ein wunderbares Label, oder?
Brunello und Steinpilz-Sahne-Jus – das hört sich richtig gut an. 3 Jahre Geduld, sowas ist mir noch nie gelungen. Hatte mal 3 Flaschen Coulle de Serrant von Joly im Keller-6 Monate, länger hab ich´s nicht ausgehalten…